Breach Level Index

Regierungen hacken selten, aber erfolgreich

von - 10.09.2015
Sicherheit Busniness Security
Foto: Den Rise / Shutterstock.com
2015 soll es bisher deutlich mehr Hackattacken als noch im Vorjahr gegeben haben. Die Zahl der dabei kompromittierten Daten sank aber massiv, trotzdem waren besonders Hacker im Auftrag der Regierung sehr erfolgreich.
In der ersten Jahreshälfte gab es 888 Hackerattacken, bei denen 246 Millionen Datensätze kompromittiert wurden, schreibt der Chiphersteller Gemalto. Während im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2014 die Zahl der Hacks um zehn Prozent stieg, sank gemäß der Studie die Anzahl der gestohlenen Daten um 41 Prozent. Dieser Rückgang soll hauptsächlich auf die Abnahme der großen Fälle von Datendiebstählen im Einzelhandel zurückzuführen sein. Die Zahlen dafür entnimmt Gemalto dem «Breach Level Index» (PDF), einer zentralisierten, länderübergreifenden Datenbank für Cyberangriffe. Mit ihr kann die Schwere eines Angriffs anhand verschiedener Parameter ermittelt werden. Die Informationen aus dem Report stammen aus öffentlich zugänglichen Quellen.
Gestohlene Datensätze
Die größten Angriffe: Mit rund 79 Millionen gestohlenen Datensätzen war der Hack auf Anthem Insurance der bislang schwerwiegendste in diesem Jahr.
(Quelle: Gemalto )
Der größte Angriff in den ersten sechs Monaten des Jahres fand auf Anthem Insurance statt und erreicht mit einer zehn den höchsten Schweregrad auf der «Breach-Level-Index-Skala». Hacker erbeuteten in diesem Fall 78,8 Millionen Datensätze - fast ein Drittel (32 Prozent) aller gestohlenen Informationen im ersten Halbjahr 2015.
Weitere Hacks mit verheerenden Folgen: ein Angriff auf das U.S. Office of Personnel Management (21 Millionen Datensätze kompromittiert und eine 9,7 auf der BLI-Skala), ein Vorfall beim General Directorate of Population and Citizenship Affairs der Türkei (50 Millionen Datensätze und eine 9,3 auf der BLI-Skala) und eine Attacke auf Topface in Russland (20 Millionen Datensätze und eine 9,2 auf der BLI-Skala). Insgesamt gelangten die Angreifer bei den zehn größten Attacken an 81,4 Prozent aller gestohlenen Datensätze.
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