Britischer Geheimdienst

Quietschender Delfin überwacht Facebook-Likes

von - 29.01.2014
Ein Tool namens quietschender Delfin des britischen Geheimdienstes überwacht in Echtzeit Aktivitäten in sozialen Netzwerken wie Facebook. Damit will man Ereignisse wie Unruhen im Vorfeld erkennen.
Foto: iStock - Jangeltun
Ein Tool namens quietschender Delfin des britischen Geheimdienstes überwacht in Echtzeit Aktivitäten in sozialen Netzwerken wie Facebook. Damit will man Ereignisse wie Unruhen im Vorfeld erkennen.
Es vergeht kaum ein Tag, an dem es keine neuen Enthüllungen über diverse staatliche Schnüffelaktionen gibt. Erst gestern wurde bekannt, dass der US-amerikanische und britische Geheimdienst Smartphone- und Tablet-Apps belauschen – heute macht die Meldung über einen quietschenden Delfin die Runde.
Wie der US-Fernsehsender NBC berichtet, überwacht der britische Geheimdienst GCHQ offenbar in Echtzeit soziale Netzwerke. NBC beruft sich dabei auf Unterlagen von Edward Snowden.
Das Programm namens „Squeacky Dolphin“ (Quietschender Delfin) soll Aktivitäten von Nutzern in Facebook und Youtube in Echtzeit analysieren und einzelnen Regionen und Städten zuordnen. Auch andere Netzwerke wie Twitter und Blogger sollen betroffen sein. So wird zum Beispiel analysiert, welche Internetseiten in Facebook besonders häufig ein „Gefällt mir“ (Like) bekommen und welche Youtube-Videos gerade häufig angesehen werden.
Wie der US-Fernsehsender berichtet, wolle der britische Geheimdienst mit dem Programm keine einzelnen Personen verfolgen, sondern größere Ereignisse vorhersehen. So soll das Tool am 13. Febnruar 2012 die Proteste in Bahrain am Folgetag vorhergesehen haben.

Fazit

Auch wenn der britische Geheimdienst Edward Snowdens Unterlagen zufolge mit dem quietschenden Delfin keine einzelnen Personen überwachen will, sondern „nur“ Trends erkennen – ein bitterer Beigeschmack bleibt. Wenn ein Geheimdienst die Daten erst einmal gesammelt hat, dann ist es ein Leichtes, damit doch einmal einzelne Personen zu belauschen.
Der britische Geheimdienst findet das Ganze aber immerhin recht lustig: Apps lässt man von Tools mit Schlumpfnamen überwachen, soziale Netzwerke scannt ein quietschender Delfin.
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