Sicherheit

NRW gründet Cybercrime-Zentrum

von - 28.07.2011
NRW gründet Cybercrime-Zentrum
NRW macht's vor. Als erstes Bundesland eröffnet das Landeskriminalamt in Düsseldorf ein Cybercrime-Zentrum. Es soll nicht nur der Bekämpfung der Internetkriminalität, sondern auch den Opfern als zentrale Ansprechstelle dienen.
Die Computer- und Internetkriminalität ist eine wachsende Gefahr für die Gesellschaft. Darauf müssen sich auch die Strafverfolgungs-Behörden einstellen. Mit der Eröffnung eines Cybercrime-Kompetenzzentrums will Nordrhein-Westfalen jetzt einen neuen strategischen Schwerpunkt setzen und Kräfte bündeln. „Derzeit bekämpfen rund 60 Polizeibeamte, Wissenschaftler und Techniker professionell die Computer- und Internetkriminalität“, erklärte der nordrheinwestfälische Innenminister Ralf Jäger in seiner Eröffnungsrede. Bis Ende 2012 sollen es 100 Mitarbeiter sein.
Zum Cybercrime-Kompetenzzentrum gehören Ermittlungskommissionen für herausragende Verfahren, die zentrale Internetrecherche, die Auswertestelle für Kinderpornografie sowie weitere Experten für Computerforensik, Telekommunikationsüberwachung, Auswertung, Analyse und Prävention.
Im Jahr 2010 wurden in NRW 48.411 Straftaten registriert, bei denen die Tat über das Internet begangen wurde. Die Fälle von Computerkriminalität, beispielsweise Computersabotage oder Datenveränderung, haben gegenüber 2009 um 4.234 Fälle auf 19.775 zugenommen. Das ist eine Steigerung um über 27 Prozent.
Die Ermittler werden zunehmend mit hochprofessionellen und international agierenden Tätern konfrontiert. Deshalb müssen auch in den Polizeibehörden vor Ort mehr Polizisten durch verstärkte Aus- und Fortbildung für den Kampf gegen die Internetkriminalität fit gemacht werden. Internet und die digitalen Medien sind sowohl für den Einzelnen als auch für den Wirtschaftsstandort NRW unverzichtbar. Jedoch könne das Ausspähen von Bankdaten und Angriffe auf Computernetzwerke jeden treffen, warnte Ralf Jäger.
Wer Opfer von Computerkriminalität wird, kann sich jederzeit an das zuständige Polizeirevier wenden. Einige Bundesländer haben auch eine „Internetwache“ eingerichtet. Auf den Webseiten informiert die Polizei über aktuelle Bedrohungen und gibt Tipps zum richtigen Verhalten. Teilweise kann auch gleich über ein Online-Formular Anzeige erstattet werden. Diesen Service bieten bisher folgende Bundesländer:
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