Sicherheit

„Mobile-App“: Warnung vor Lastschriftbetrug

von - 23.02.2012
„Mobile-App“: Warnung vor Lastschriftbetrug
Betrüger haben bundesweit von etwa 85.000 Bankkonten per Lastschrift jeweils 19,95 Euro für eine „Mobile-App“ abgebucht. Auf diese Weise landete die stattliche Summe von 1,7 Millionen Euro auf dem Konto der Kriminellen.
Nach einem Bericht der Mitteldeutscher Zeitung taucht bei der Lastschrift als Verwendungszweck „Petrus Egidius K. Mobile App“ auf und es wurden immer 19,95 Euro abgebucht. Inzwischen liegen der Polizei auch schon einige Betrugsanzeigen vor und es wurden etwa 800.000 Euro zurückgebucht. Es waren auch viele Bankkunden betroffen, die gar kein Smartphone besitzen und sich deshalb über die Abbuchung gewundert haben dürften.
Ermittelt wird gegen einen 62-Jährigen und eine 65-Jährige aus den Niederlanden. Noch ist nicht geklärt, wie die Täter an die Kontendaten gelangten. Möglicherweise handelt es sich dabei um Daten, die im Internet illegal zum Kauf angeboten werden. Diese stammen häufig von gehackten Internetseiten.
Offen ist auch, wie die Täter ohne Einwilligung des Kontoinhabers die Lastschriften abbuchen konnten. Nach Angaben der Bankwirtschaft prüfen Banken bei einfachen Lastschriftverfahren nicht, ob eine Einzugsermächtigung vorliegt. Banken reagieren erst, wenn es auffällig viele Rückbuchungen gibt. Außerdem ist für massenhafte Abbuchungen eine Genehmigung der Bank erforderlich. Voraussetzung dafür ist ein Gewerbeschein und ein Nachweis der Bonität.
Rückbuchungen sind innerhalb von sechs Wochen ohne Angabe von Gründen möglich. Ist das Konto nicht mehr ausreichend gedeckt, haftet die Bank. Sowohl der Verbraucherschutz als auch der Bankenverband raten Konteninhabern, regelmäßig ihre Konten auf unberechtigte Lastschriften zu überprüfen.
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