Online-Kriminalität

Mehrheit der Internet-Nutzer fürchtet Cybercrime

von - 12.05.2021
Cyber-Hacker
Foto: Pablo Logarto / shutterstock.com
Die Furcht, im Internet Opfer eines kriminellen Übergriffs zu werden, ist inzwischen bei vielen Bürgern größer als die Angst, dass dies im realen Leben passieren könnte. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des ITK-Branchenverbandes Bitkom.
Das Internet ist ein gefährlicher Platz, dieser Eindruck greift bei mehr und mehr Bürgern um sich. Eine Umfrage des ITK-Branchenverbandes Bitkom fördert bedenkliche Einsichten zutage:
  • Vier von zehn Internet-Nutzern (39 Prozent) fürchten sich mehr vor Kriminalität im Netz als in der analogen Welt.
  • Sechs von zehn Internet-Nutzern (58 Prozent) sehen sich selbst nicht in der Lage, ihre digitalen Endgeräte ausreichend gegen Angriffe zu schützen.
  • Zwei von drei Nutzern (63 Prozent) gehen davon aus, dass sie es nicht merken würden, wenn Fremde ihr Smartphone oder ihren Computer ausspionieren würden.
  • Drei von vier Nutzern (75 Prozent) haben Angst vor Schadprogrammen auf ihren Endgeräten.
  • 56 Prozent fürchten sich davor, dass Kriminelle ihre Passwörter knacken und auf ihre Online-Konten zugreifen können.
Diese Zahlen basieren auf Interviews mit 1.198 Personen, von denen 1.016 das Internet nutzen.

Altbekannte Vorsichtsmaßnahmen

Die Verantwortung für den Schutz vor solchen Bedrohungen verortet der Bitkom in erster Linie bei den Nutzern selbst. Eine Pressemeldung, die der Verband am Dienstag verschickte, nennt drei altbekannte Gegenmaßnahmen: Sichere, also lange und komplizierte Passwörter für jedes Konto, gesteigerte Vorsicht bei E-Mails und Anhängen sowie die Nutzung aktueller Software-Versionen. 
Inwieweit diese Maßnahmen auf die Dauer zielführend sind, muss allerdings bezweifelt werden. Selbst Zwei-Faktor-Authentifizierung mit dem Handy wurde bereits geknackt. Und ob ein möglichst kompliziert aufgebautes - und deshalb schlecht einzugebendes - Passwort wirklich mehr Sicherheit verspricht, ist unter Experten durchaus umstritten. Auch die Forderung, die Software stets aktuell zu halten, klingt wohlfeil, wirft aber die Frage auf, wie sauber programmiert und gut getestet eine Software eigentlich ist, wenn sie mehrmals im Jahr aktualisiert werden muss, um Sicherheitslücken zu schließen.
Aus Sicht des Online-Handels stellen viele Vorsichtsmaßnahmen, die Kunden zum sicheren Surfen erfüllen müssen, schlicht und einfach Usability-Katastrophen dar. Hier benötigt die Industrie dringend neue Impulse, um den Kunden die Sorge vor dem Surfen im Netz zu nehmen.
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