Die Betreiber des Antispam-Projekts „NixSpam“ beobachten seit Anfang Juni den massenhaften Versand von Spam-E-Mails über die Mailserver des Freemail-Anbieters Yahoo, wie
heise Online berichtet. NixSpam wurde von der Zeitschrift „iX“ initiiert, die ebenfalls zum Heise-Verlag gehört. Demnach kommen die Spam-Nachrichten von unterschiedlichen, komplexen Absenderadressen wie „edithedleyyp43@yahoo.com“ oder „hollyrisslandxj82@yahoo.com“. Zuerst wurden einige Test-E-Mails von yahoo.com mit Betreffzeilen wie „ῥ ὁ κ ě r ὁ ń l i ń ě“ registriert, die aber keine sinnvollen Inhalte hatten. Letzte Woche gingen dann erste E-Mails mit Dating-Spam ein. Kurz darauf wollten die Versender die Empfänger mit Massen-Spams auf eine kostenpflichtige Dating-Site locken.
Wie die Spammer die Sicherheitsvorkehrungen von Yahoo umgehen können, ist bisher nicht bekannt. Die automatische Registrierung von Freemail-Konten soll bei Yahoo eigentlich durch
CAPTCHAs verhindert werden, was aber scheinbar nicht richtig funktioniert. Auf eine Anfrage der iX-Redaktion bei Yahoo kam nur die Antwort, dass "die US-Kollegen dran sind".
Die Kennzeichnung „Sent from Yahoo! Mail on Android“ vieler E-Mails legt den Verdacht nahe, dass die Spammer ein Botnet aus gekaperten Android-Geräten nutzen. Aber auch dafür gibt es bisher keinen Beweise. Google hat entsprechende Vermutungen dementiert.