Sicher zu Hause

IT-Security im Home Office

von - 05.03.2020
Home Office
Foto: Archiv CW
Immer mehr Firmen schicken wegen der Coronavirengefahr ihre Mitarbeiter ins Home Office. Oftmals bleibt dabei die IT-Security auf der Strecke, mit gegebenenfalls fatalen Folgen für das Unternehmen. Doch es gibt Möglichkeiten, sich zu schützen.
In der Hoffnung, die weitere Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, schicken immer mehr Firmen ihre Mitarbeiter ins Home Office. So hat Microsoft zumindest am Hauptsitz in Seattle seine Mitarbeiter dazu aufgefordert, von zu Hause aus zu arbeiten.
Bei der nun praktizierten Heimarbeit könnte aber die IT-Sicherheit auf der Strecke bleiben. "Sobald Geräte außerhalb der Netzwerkinfrastruktur eines Unternehmens installiert und mit neuen Netzwerken und WLAN verbunden werden, erweitert sich die potenzielle Angriffsfläche für Cyberkriminelle", warnt etwa der Cybersecurity-Spezialist Kaspersky.
Folgende Maßnahmen, um die mit der Arbeit im Home Office verbundenen Cyberrisiken zu verringern, empfiehlt Kaspesky daher:
  • Nutzung eines VPN-Dienstes, damit die Mitarbeiter eine sichere Verbindung zum Unternehmensnetzwerk herstellen können
  • Alle Unternehmensgeräte, inklusive Mobiltelefone und Laptops, sollten mit geeigneter Sicherheitssoftware geschützt werden. Diese sollte unter anderem Funktionen zum Löschen von Daten von Geräten, die als verloren oder gestohlen gemeldet werden, zur Trennung von persönlichen Daten und Arbeitsdaten sowie zur Einschränkung der Installation von Apps umfassen
  • Installation der neuesten Updates für Betriebssysteme und Apps
  • Beschränken der Zugriffsrechte von Personen, die eine Verbindung zum Unternehmensnetzwerk herstellen
  • Mitarbeiter schulen, damit sie sich der Gefahren bewusst sind, die mit unaufgefordert gesendeten Nachrichten zusammenhängen können.

Hacker nutzen Corona als Köder

Anton Ivanov von Kaspersky beobachtet, dass Hacker die Verunsicherung in Sachen Coronavirus ausnutzen, um Anwendern Malware unterzujubeln
(Quelle: Kaspersky )
Daneben beobachtet auch Kaspersky, dass Cyberkriminelle die zunehmende Verunsicherung wegen des Coronavirus dazu nutzen, Schadsoftware zu verteilen. So hat Kaspersky bereits im Januar schädliche pdf-, mp4- und docx-Dateien gefunden, die als Dokumente im Zusammenhang mit dem neu entdeckten Coronavirus getarnt sind. Die Dateinamen implizieren, dass sie Video-Anweisungen zum Schutz vor Viren, aktuelle Entwicklungen hinsichtlich der Bedrohung und sogar Virenerkennungsverfahren beinhalten.
Tatsächlich enthielten diese Dateien laut Kaspersky eine Reihe von Malware, wie beispielsweise Trojaner und Würmer, die in der Lage sind, Daten zu vernichten, zu verschlüsseln, zu ändern oder zu kopieren sowie den Betrieb von Computern oder Computernetzwerken zu stören.
"Das Coronavirus, das derzeit heiß in den Medien diskutiert wird, wurde bereits von Cyberkriminellen als Köder eingesetzt", berichtet Anton Ivanov, Malware-Analyst bei Kaspersky. "Bisher haben wir zwar nur zehn eindeutige Dateien identifiziert, aber da diese Art von Aktivität häufig bei populären Medienthemen auftritt, gehen wir davon aus, dass diese Zahl zunehmen wird", fährt er fort. Da die Menschen weiterhin um ihre Gesundheit besorgt seien, werde in gefälschten Dokumenten, die angeblich über das Coronavirus aufklären, möglicherweise immer mehr Malware verbreitet, warnt Ivanov und rät zu Wachsamkeit.
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