Cyber Security

Iranische Malware greift Windows- und Mac-PCs an

von - 10.02.2017
Malware auf dem PC
Foto: Jemastock / Shutterstock.com
Mit einem einfachen Trick greift der MacDownloader Passwörter ab. Die Malware soll es auf Mitarbeiter von US-Rüstungsfirmen und Menschenrechtler abgesehen haben.
Getarnt als Adobe-Flash-Installer und Entfernungs-Tool für Adware von Bitdefender versucht die Malware MacDownloader, Passwörter an seine Urheber weiterzuleiten. Das schreiben die beiden Sicherheitsforscher Claudio Guarnieri und Collin Anderson in einem Bericht.
Flashplayer
Tarnung: Die Malware gibt sich als Flashplayer aus.
(Quelle: iranthreats.github.io)
Nach der Installation versucht der MacDownloader, mithilfe eines gefälschten System-Dialogs, an die Passwörter der Opfer zu kommen, und leitet den Apple-Schlüsselbund schließlich an die Angreifer weiter. Diese sollen aus dem Iran stammen, so die Sicherheitsforscher.
Die beiden Forscher bezeichnen die Malware als "ersten Versuch eines Amateur-Entwicklers". Denn der MacDownloader sei schlampig programmiert und die System-Dialoge voller Schreibfehler. Gefährlich ist die Schadsoftware trotzdem: laut computerworld.com erkannte die Schädlingsdatenbank VirusTotal den MacDownloader nicht.

Rüstungsfirmen und Menschenrechtler im Fokus

Guarnieri und Anderson erklären, dass die Malware auf einer gefälschten Webseite des amerikanischen Luftfahrtunternehmens United Technologies auftauchte. Die Webseite wurde in einer Spear-Phishing-Attacke via E-Mail verwendet, um Windows-Malware zu verbreiten. Mittlerweile greift der Schädling aber auch Mac-Rechner an.
Hauptziel seien zunächst Mitarbeiter von US-Rüstungsfirmen wie Lockheed Martin oder Boeing gewesen, die auf der gefälschten Webseite mit kostenlosen Kursen und Programmen in die Falle gelockt wurden. Später hatte es die Malware laut den Sicherheitsforschern auch auf Menschenrechtsaktivisten abgesehen. Diese würden, gerade im Iran, aus Sicherheits- und Stabilitätsgründen zunehmend auf Apple-Produkte setzen und wähnten sich möglicherweise deshalb besser vor Malware geschützt.
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