Ransomware, Phishing und Co.

Der Faktor Mensch in der Cyber Security

von - 18.04.2018
Mensch als Sicherheitsrisiko für die IT
Foto: whiteMocca / Shutterstock.com
Laut einer Studie von Proofpoint zum Thema "Der Mensch als Risikofaktor in der Cyber Security" sind immer noch viele Sicherheitsvorfälle in Unternehmen auf die Unwissenheit oder Unachtsamkeit der Mitarbeiter zurückzuführen.
Proofpoint hat seine jährliche Studie zum Thema "Der Mensch als Sicherheitsrisiko in Bezug auf Ransomware, Phishing, Schürfen von Kryptowährungen, Cloud-Dienste und E-Mail-Betrug" veröffentlicht.
Untersucht wurde dabei der Faktor Mensch im Bezug auf Cyber-Sicherheit von Unternehmen. Denn viele Hackerangriffe beruhen auf der Unachtsamkeit oder dem Unwissen der Mitarbeiter. Sei es nun das unbedachte Klicken auf verseuchte Mailanhänge oder die Herausgabe von Daten bei Phishing-Angriffen.
Proofpoint kommt zu dem Ergebnis, dass die Advanced Persistent Threat, darunter sind komplexe und zielgerichtete Cyberangriffe zu verstehen, vorwiegend auf Regierungs- und Sicherheitsbehörden abzielen, letztlich aber keine Branche ausgeschlossen werden kann. Der bevorzugte Angriffsvektor ist dabei die E-Mail. Sei es nun als Phishing-Angriff oder mit schadhaftem Link oder Anhang. Demnach werden 30 Prozent der verseuchten Mails binnen zehn Minuten nach dem Eingang der Nachricht angeklickt. Weiter 52 Prozent werden in einem Zeitraum von einer Stunde geöffnet.
Besonders erfolgreich und dementsprechend auch beliebt unter den Kriminellen waren im vergangen Jahr Dropbox-bezogene Betrugsversuche oder Phishing-Attacken mit gefälschten DocuSign-Inhalten, einem Anbieter für den Austausch digitaler Signaturen.
Proofpoint Studie Krypto Mining
Allein zwischen September und November haben Angriffe mit dem Ziel die Rechenleistung der Opfer zum Schürfen vom Kryptowährungen um 90 Prozent zugenommen.
(Quelle: Proofpoint )
Über 80 Prozent der schadhaften Mails verteilten laut der Studie Ransomware und Banking-Trojaner auf dem kompromittierten System. So traten in über 30 Prozent der schädlichen E-Mails in Europa, Japan, und Australien Banking-Trojaner auf. Japan zeigte hierbei die höchste lokale Download-Aktivität der entsprechenden E-Mails.
Im Rahmen der Studie gaben 80 Prozent der befragten Unternehmen an, bereits von Betrugsversuchen über geschäftliche E-Mail-Konten betroffen gewesen zu sein.
Von E-Mail-Betrugsangriffen waren laut der Studie vor allem Bildungseinrichtungen, Management Consulting und die Entertainment-  beziehungsweise die Medienbranche betroffen. Durchschnittlich kommen rund 250 Attacken auf jedes Unternehmen. Ausgenommen ist hierbei jedoch der Bildungssektor. In diesem Bereich wurde viermal so viele Angriffe pro Organisation verzeichnet. Das entspricht einem jährlichen Anstieg von bis zu 120 Prozent.
Mit dem Angriffsziel "Identitätsdiebstahl" wiederum hatte vor allem die Fertigung, das Gesundheitswesen und die Tech-Branche zu kämpfen.

Mining von Kryptowährung als neuer Trend

Ein relativ neues Ziel der Hacker ist das Minen von Kryptowährungen via Kryptojacking. Allein zwischen September und November 2017 konnte in diesem Bereich ein Anstieg von 70 Prozent vermeldet werden.
Ein großes Sicherheitsproblem sei laut Proofpoint, dass rund 60 Prozent der Nutzer von Cloud-Diensten keine einheitlichen Passwortrichtlinien oder 2FA durchsetzen würden.
Für die Studie wurden weltweit mehr als 6.000 Angriffsversuche auf Unternehmenskunden aus dem vergangenen Jahr analysiert.
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