Sicherheit

Erstes Auto gehackt

von - 20.05.2010
Amerikanische Wissenschaftler haben bewiesen, dass die elektronischen Systeme moderner Autos angreifbar sind: Durch einen Hack konnten die Forscher ohne Zutun des Fahrers eine Vollbremsung einleiten.
Forscher der amerikanischen Universitäten Washington und Californien haben einen Weg gefunden, das Verhalten eines Autos über seine elektronischen Systeme zu steuern: Sie haben das Auto gehackt. In ihrem Projekt ist es den Wissenschaftlern gelungen, die elektronischen Steuerungssysteme (Electronic Control Unit: ECU) des Versuchsautos zu übernehmen und selbst programmierte Programme in die Systeme der Testwagen einzuschleusen. So konnten sie während der Fahrt ohne Interaktion des Fahrers Motor und Bremsen ausschalten, eine Vollbremsung vollführen und die Anzeigen in der Armatur manipulieren.
Einer Schätzung zufolge stecken der Studie zufolge in einem modernen Luxusauto mehr als 100 MB Binärcode, der auf 50 bis 70 unabhängige Maschinen verteilt ist. Ein großer Teil der Elektronik, die sich in den vergangenen Jahren im Autobereich entwickelt habe, sei zwar dazu gedacht, die Sicherheit zu verbessern (etwa Anti-Blocker-Systeme). Die immer umfassendere Implementierung von Computersystemen bringe aber auch Sicherheitsrisiken mit sich. So habe das CAN-Protokoll (CAN: Controller Area Network), das in den USA üblicherweise in BMW, Ford, GM, Honda und VW verbaut werde, diverse Sicherheitslücken. Es sei anfällig für Denial-of-Service-Angriffe und seine Übertragung sei nicht gesichert, so dass sie mitgeschnitten werden könne.
Die Forscher zeigen sich in ihrer Studie überrascht, wie leicht sie in die Systeme der Autos einbrechen und welch großen Schaden sie anrichten konnten.
Verwandte Themen