Drohnen-Jagd mit Adlern und Störsendern

Drohnen-Unfälle und Abwehrmaßnahmen

von - 07.02.2017
Doch schon die tägliche Arbeit in den Inspektionen verändert sich derzeit wegen der teils mehrere Kilo schweren Fluggeräte. Denn je mehr Drohnen durch die Luft surren, desto häufiger kommt es auch zu Unfällen. Erst vor wenigen Tagen stieß auf dem Münchner Autobahnring eine Autofahrerin mit einer Drohne zusammen, im November schlug im Olympiapark in München eine Drohne neben einer Familie ein. Ein großes Risiko besteht für den Flugverkehr. Nach Meldungen der Piloten kommt es im Durchschnitt jede Woche mindestens einmal irgendwo in Deutschland zu einer riskanten Begegnung zwischen Flugzeug und Drohne.
Die Telekom hat für ihr vor etwas mehr als zwei Monaten offiziell gestartetes Abwehrsystem nach eigenen Angaben inzwischen rund 90 Kunden. Zielgruppe sind Unternehmen mit kritischen Infrastrukturen wie Rechenzentren, Betreiber von Fußballstadien und große Behörden. Sie alle könnten ihr Gelände nun "gegen Überflüge der ferngesteuerten Flugobjekte absichern und somit Spionage, Schmuggel und Vandalismus vorbeugen".
Die Technologie für den Schutzschild stammt zum großen Teil von dem spezialisierten Anbieter Dedrone aus Kassel. Videokameras, Funk-Scanner und Mikrofone sollen die Drohnen aufspüren. Die Software ermögliche es, Drohnen sicher von Vögeln, großen Helikoptern und anderen Flugzeugen zu unterscheiden, verspricht die Telekom.
Die Telekom setzt für ihr Drohnenschutzschild auf die Technologie des Spezialisten Dedrone.
Doch nach dem Erkennen des Flugobjekts kommt der zweite - und letztlich entscheidende - Schritt. Es gibt mehrere Möglichkeiten der eigentlichen Abwehr. Der Mini-Hubschrauber kann abgeschossen werden oder ein Sender stört die Signale derart, dass die Drohne abstürzt. Auch Abfangdrohnen, die mit einem Netz den Eindringling zur Strecke bringen, gibt es.
Das niederländische Unternehmen Guard from Above schätzt, dass fünf Prozent der Drohnen von Kriminellen eingesetzt werden. Um diese Flugobjekte vom Himmel zu holen, setzen die Niederländer auf eine ganz andere «Technik» - sie richten Adler ab. Auch die niederländische Polizei hat die ausgebildeten Greifvögel bereits im Einsatz. Guard-from-Above-Gründer Sjoerd Hoogendoorn sagt, er biete "eine Low-Tech-Lösung für ein High-Tech-Problem" an.
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