Sicherheit

Deutscher Hacker wegen Computersabotage verurteilt

von - 22.06.2011
Das Landgericht Düsseldorf hat einen 23-jährigen Hacker wegen Computersabotage und Erpressung verurteilt. Der Mann hatte Wettbüros mit Denial-of-Service-Attacken gedroht.
Wegen Computersabotage in sechs Fällen und dreifacher Erpressung muss der junge Mann nun zwei Jahre und zehn Monate ins Gefängnis, wie die Deutsche Welle berichtet. Zudem muss er den geschädigten Wettbüros die Ausfälle bezahlen, die ihnen durch seine Tat entstanden sind: Eine Summe von bis zu 350.000 Euro.
Der Mann aus der Nähe von Frankfurt hatte Wettbüros angeschrieben und ihnen damit gedroht, ihre Server vor wichtigen sportlichen Ereignissen per DDoS-Attacke lahmzulegen (DDoS: Distributet Denial of Service). Bei einem solchen Angriff schicken verschiedene Rechner so viele Anfragen an einen Server, dass er unter der Last zusammenbricht. Die Wettbüros hätten dann an besonders lukrativen Wett-Tagen — während der Fußball-Weltmeisterschaft im Juli 2010 - keine Gebote annehmen können. Um dem Angriff zu entgehen, sollten die Wettveranstalter dem Täter jeweils 2.500 Euros zahlen. Zum Durchführen der Attacken hatte sich der junge Mann für 65 US-Dollar pro Tag ein russisches Botnetz gemietet. Drei der Bedrohten überwiesen insgesamt 5.000 Euro, drei weitere weigerten sich, die geforderte Summe zu bezahlen.
Computersabotage war bereits Tatbestand im Sinne des Strafgesetzbuches. Im Fall des Frankfurters handelt es sich jedoch um einen der wenigen Fälle, bei dem die Gerichte eine Denial-of-Service-Attacke als Computersabotage einstufen.
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