Sicherheit

Cyberwar: Die USA wollen jetzt zurückschlagen

von - 16.07.2011
Cyberwar: Die USA wollen jetzt zurückschlagen
Wie gerade erst bekannt wurde, gelang es Hackern bereits im März 2011, etwa 24.000 geheime Dokumente des US-Verteidigungsministeriums („Pentagon“) zu kopieren. Angeblich sollen ausländische Geheimdienste hinter der Aktion stecken. Das US-Militär will jetzt zurückschlagen — nicht nur mit Cyber-Angriffen, sondern notfalls auch mit echten Bomben.
Ganz nebenbei hat der stellvertretende Pentagon-Chef William J. Lynn III einen der „bislang größten Datenverluste“ eingeräumt, wie die New York Times berichtet. Die Hacker hatten allerdings keinen Zugriff auf Rechner des Pentagons erlangt, sondern das Netzwerk eines nicht genannten Geschäftspartners der Militärs angegriffen. Bei den erbeuteten Dokumenten soll es sich um Pläne für Raketenangriffssysteme, Satelliten-Navigation und Aufklärungs-Drohnen gehandelt haben. Wer die Angreifer waren und was genau Sie kopiert haben, ist völlig offen. In der Vergangenheit haben die USA meist Russland oder China für derartige Aktionen verantwortlich gemacht.
Dass Verteidigungsvize Lynn gerade jetzt den Hacker-Angriff zugibt, hat wohl eher politische Gründe. Denn der Bericht erfolgte anlässlich der Vorstellung einer neuen Cyberstrategie der USA. Ein Kernstück dieser Strategie ist die „dynamische Verteidigung“. Dabei soll nicht erst auf einen Angriff gewartet und dann reagiert werden, stattdessen wollen die Militärs lieber schon vorher aktiv nach möglichen Angreifern suchen. „Die Vereinigten Staaten“, so Lynn, „behalten sich das Recht vor, auf Cyber-Attacken mit angemessenen und abgewogenen militärischen Schritten zu antworten.“
Der US-General James Cartwright rasselt noch weitaus deutlicher mit dem Säbel: „Es gibt bisher keine Strafe für [Cyber-]Angriffe auf uns. Wir müssen einen Weg finden, das zu ändern.“, sagt er gegenüber dem Wall Street Journal. Er kritisiert, dass die Strategie des Militärs zu 90 Prozent defensiv ausgerichtet sei und hofft, dass sie sich innerhalb eines Jahrzehnts die Strategie in Richtung auf 90 Prozent Abschreckung verschieben wird.
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