Was Sie bei der Corona-Warn-App beachten müssen

Positive Testergebnisse per TAN oder QR-Code verifizieren

von - 22.06.2020
Wie erfährt man, dass man sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten hat?
Niedriges Risiko bei der Corona-Warn-App
Die grüne Anzeige bedeutet, das Infektionsrisiko wird als gering eingestuft.
(Quelle: Franziska Gabbert / dpa-tmn )
Wer positiv auf Covid-19 getestet wurde, kann diesen Status selbst in die App eintragen. Um einen Missbrauch zu verhindern, muss dieser Status aber offiziell bestätigt werden. Das geschieht zum einen über einen QR-Code, den man vom Testlabor erhält. Alternativ kann man auch eine TAN - also eine Transaktionsnummer - eingeben, die man von einer Telefon-Hotline bekommt, da nicht alle Labore in der Lage sind, QR-Codes zu generieren. Im Infektionsfall erhalten die betroffenen App-Kontakte dann einen Hinweis, dass sie sich testen lassen sollen. Am ersten Tag nach der Installation zeigt die App noch auf grauem Hintergrund ein "unbekanntes Risiko": Danach springt die Anzeige auf "niedriges Risiko" auf grünem Hintergrund. Erkennt das System eine riskante Begegnung, springt die Anzeige auf "erhöhtes Risiko".
Was muss ich unternehmen, wenn ein "erhöhtes Risiko" angezeigt wird?
Die Bundesregierung rät den Betroffenen, wenn möglich zu Hause zu bleiben und sich bei seinem Hausarzt zu melden. Man könne aber auch unter der Telefonnummer 116117 Kontakt mit dem ärztlichen Bereitschaftsdienst oder mit dem Gesundheitsamt aufnehmen, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Mit dem "erhöhten Risiko" hat man nicht automatisch ein Anrecht auf einen Corona-Test. Da inzwischen in Deutschland in der Regel genügend Testkapazitäten vorhanden sind, sollte ein Test in Abstimmung mit den Ärzten oder dem Amt möglich sein. Diesen bezahlen dann auch die Krankenkassen.
Muss ich die App jeden Tag neu starten?
Nein, sie läuft im Hintergrund weiter, sobald sie einmal gestartet wurde. Wenn man die App nicht mehr nutzen möchte, kann sie deinstalliert werden. Es werden dann keine Schlüssel mehr übertragen.
Funktioniert die App auch in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Räumen, in denen es gerade keine Internetverbindung gibt?
Der Austausch über Bluetooth benötigt keine aktive Internet-Verbindung. Nur zum täglichen Download der Liste der infizierten Tagesschlüssel muss man mit dem Netz verbunden sein. Die App funktioniert daher sogar auf Smartphones ohne SIM-Karte, wenn die einmal am Tag mit dem WLAN verbunden sind. Für das Herunterladen der Schlüsselliste berechnen alle Provider in Deutschland kein Datenvolumen ("Zero Rating").
Kann die App tatsächlich dazu beitragen, die Pandemie einzudämmen?
Diese Frage kann man zweifelsfrei noch nicht beantworten. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Corona-Warn-App schon einen Beitrag leisten, aber herkömmliche Schutzmaßnahmen nicht ersetzen kann. Selbst die Bundesregierung sagt, dass die App kein Wundermittel ist.
Kann die App das Tragen von Atemmasken und das Einhalten von Abstandsregeln ersetzen?
Nein. Die App kann nur dazu beitragen, Infektionsketten schneller zu erkennen. Wer sich und andere vor Infektionen schützen will, sollte auch mit der App im Handy genug Abstand wahren und eine Maske tragen.
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