Bundesweite Standards für Corona-Schutz am Arbeitsplatz

Arbeitsschutz mit Hygiene und Gesundheitsschutz in Einklang bringen

von - 17.04.2020
Vor allem viele kleinere Unternehmen, die demnächst ihren Betrieb wieder aufnehmen, stünden vor der Herausforderung, Arbeitsschutz mit Hygiene und Gesundheitsschutz zusammenzubringen, sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Stefan Hussy. Man wolle diesen beratend zur Seite stehen, weil sie anders als große Unternehmen keine eigenen Experten dafür hätten.
Bund und Länder hatten am Mittwoch vereinbart, dass von der kommenden Woche an Läden mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern unter Auflagen wieder öffnen können - sowie unabhängig von der Ladengröße Kfz-Händler, Fahrradhändler und Buchhandlungen. Die Flächenbegrenzung begründete Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin" damit, dass es in den Innenstädten insgesamt nicht zu voll werden dürfe und große Geschäfte häufig Publikumsmagnete seien.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) begrüßte die vom Kabinett beschlossenen Arbeitsschutzstandards. Die einheitlichen Regeln seien eine wichtige Voraussetzung dafür, dass das Wirtschaftsleben langsam und kontrolliert wieder in Gang komme und auch in der Automobilindustrie die Produktion schrittweise wieder hochgefahren werden könne, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller.

Verschärfte Hygienemaßnahmen

Viele Handelsketten wollen ihre Geschäfte bereits am Montag - unter verschärften Hygienemaßnahmen - wieder öffnen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag ergab. Der Textildiscounter Kik will demnach bis zu 95 Prozent seiner mehr als 2.600 Filialen in Deutschland wieder in Betrieb nehmen. Auch der Modehändler Gerry Weber will alle Filialen unter 800 Quadratmetern Fläche wieder öffnen. Deutschlands größte Buchhandelskette Thalia will ihre Läden soweit möglich am Montag ebenfalls wieder öffnen.
Die von vielen lang ersehnte Öffnung von Friseurläden soll vom 4. Mai an wieder möglich sein - allerdings nur unter strengen Hygieneauflagen, "zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen" und unter Nutzung persönlicher Schutzausrüstung, wie es von Bund und Ländern hieß. Wie das konkret aussehen soll, darüber seien die zuständige Berufsgenossenschaft und der Zentralverband des Friseurhandwerks momentan in der Abstimmung, sagte Hussy. Zum Wochenende hin ist seinen Angaben zufolge mit einer gemeinsamen Empfehlung an die Frisörläden zur praktischen Umsetzung der Auflagen zu rechnen.
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