Apple zieht WhatsApp aus dem Verkehr

Wer sich WhatsApp für sein iPhone herunterladen möchte, wird das Programm auch bei intensiver Suche nicht mehr im App Store finden. Ein Grund, warum der Multiplattform-Messenger aus dem App Store verschwunden ist, wird nicht genannt. Allerdings können Nutzer, die die App bereits installiert haben, diese auch weiterhin benutzen.

Bei WhatsApp handelt es sich um eine mobile Messaging-App, die Nachrichten über die Datenverbindung des Smartphones sendet. Sie steht für iOS, Android, BlackBerry und Symbian S60 zur Verfügung. Laut einer Twitter-Meldung hat WhatsApp Inc. bereits eine neue Version von WhatsApp entwickelt, die Apple nur noch genehmigen müsse. Das erklärt allerdings nicht, warum die aktuelle Version schon vorher aus dem Store genommen wurde. Der Verdacht liegt also nahe, dass es andere Gründe dafür gibt.

Apple selbst ist bekannt dafür, nicht lange zu fackeln, wenn es um die Sicherheitsauflagen des Unternehmens geht. Ein seit September letzten Jahres bekannter Fehler in der Sicherheits-Infrastruktur der Applikation ermöglicht Angreifern, die WhatsApp-Statusmeldungen beliebiger Telefonnummern zu ändern. Auf der Seite whatsappstatus.net wird die Schwachstelle vorgeführt, die noch immer nicht von den Herstellern behoben wurde.

Daneben haben Security-Experten der SEC Consult Vulnerability Labs zwei weitere Schwachstellen in WhatApps entdeckt. Eine sorgt dafür, dass Eindringliche beliebige Telefonnummern neu registrieren lassen können. Die andere Schwäche beruht darauf, dass WhatsApp zum Nachrichtenaustausch zwischen den Nutzern unverschlüsselten Klartext verwendet. Dadurch wären Angreifer in der Lage, einen Man-in-the-middle-Angriff auszuführen. Konkrete Pläne zur Behebung der Fehler sind seitdem allerdings vom Hersteller nie bekanntgegeben worden.

Update 18.01.2012: Inzwischen kann WhatsApp - jetzt in der neuen Version 2.6.9 - wieder über den App Store installiert werden. Die Gründe für das zeitweilige Verschwinden sind nach wie vor unklar. Unter „Neue Funktionen“ werden Korrekturen für die chinesische und japanische Tastatur, neue Hintergrundbilder ein „Group Chat Button“ und „diverse Korrekturen für Stabilität und Leistungssteigerung“ genannt. In einem Blog-Beitrag bezieht das Unternehmen aber Stellung zu Meldungen, nach denen WhatsApp eingestellt oder der Dienst kostenpflichtig werden soll. Diese werden als Falschmeldungen („Hoax“) bezeichnet.