Europol

Etwa 100 Virus-Programmierer weltweit aktiv

von - 13.10.2014
Hinter den zahllosen cyberkriminellen Angriffen und Hacks weltweit sollen laut Europol gerade einmal um die 100 Malware-Programmierer stecken.
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Hinter den zahllosen cyberkriminellen Angriffen und Hacks weltweit sollen laut der europäischen Polizeibehörde Europol gerade einmal um die 100 Malware-Programmierer stecken.
Es vergeht kaum eine Woche ohne cyberkriminelle Attacken auf Server, PCs oder Smartphones. Doch wer nun von einem weltweiten Netzwerk zwielichtiger Hacker ausgeht, liegt falsch. Laut Troels Oerting, Chef des European Cyber-Crime Center von Europol, seien weltweit nicht mehr als 100 Programmierer für die im Umlauf befindliche Malware verantwortlich.
Hackern auf der Spur: Chef des European Cyber-Crime Center Troels Oerting (rechts) neben dem Executive Director of Interpol Global Complex for Innovation (ICGI), Noboru Nakatani.
Hackern auf der Spur: Chef des European Cyber-Crime Center Troels Oerting (rechts) neben dem Executive Director of Interpol Global Complex for Innovation (ICGI), Noboru Nakatani.
(Quelle: Europol)
Im Interview mit der britischen BBC erläutert Oerting, dass die Programmierer ihre Viren, Trojaner und andere Schadprogramme über Internetforen an Cyberkriminelle verkaufen und damit für die Flut an Angriffen sorgen. "Es ist einfach ein Cyberkrimineller zu sein. Man muss kein IT-Experte sein, weil man die Programme, die man einsetzen will, einfach downloadet", so Oerting.
Gegen die Kriminellen vorzugehen sei allerdings nicht einfach, weil die Malware-Programmierer oftmals über bessere Ressourcen als die Behörden verfügen sollen und zudem aus dem Ausland agieren. Die Großzahl solle aus Russland stammen.
Darüber hinaus werde es immer schwerer, den Kriminellen auf die Schliche zu kommen. Gründe hierfür seien etwa die zunehmende Anzahl an Internetnutzern, neue Angriffsfelder durch das Internet der Dinge und der seit Snowden zunehmende Trend zur verschlüsselten Kommunikation. Gerade Letzteres sieht Oerting als nicht akzeptabel an.
Der Leiter des European Cyber-Crime Centers befürwortet daher den Einsatz von Backdoors. "Es müsse für autorisierte Behörden eine Möglichkeit bestehen, einzusehen, was im Netz versteckt wird."
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