Quartalszahlen

Verlustjahre sind Geschichte: Telefónica Deutschland
mit Rekordwerten

von - 23.02.2022
O2-Tower in München
Foto: nitpicker/Shutterstock
Der Münchner Netzbetreiber Telefónica Deutschland hat für das vergangene Geschäftsjahr eine respektable Bilanz vorgelegt. 
Der Telekommunikationsanbieter Telefonica Deutschland hat im vergangenen Jahr dank einer Vielzahl neuer Kunden und höherpreisiger Verträge Rekordwerte erzielt. Dabei kam dem Konzern zugute, dass Verbraucher immer mehr mobiles Internet benötigen und auch bereit sind, mehr für Leistungen auszugeben. Zudem griffen Kunden weiterhin zu teuren Endgeräten wie Smartphones oder Tablets.
Der Gesamterlös 2021 stieg gegenüber dem Vorjahr um 3,1 Prozent auf knapp 7,8 Milliarden Euro, wie die Tochter des spanischen Mutterkonzerns Telefonica mitteilte. Der für Analysten wichtige Erlös mit Mobilfunkdienstleistungen ging um 3,5 Prozent auf fast 5,5 Milliarden Euro in die Höhe. Der Erlös durch Hardware-Verkäufe stieg etwas weniger deutlich.
Das bereinigte Betriebsergebnis (Oibda) kletterte um 3,9 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Im Schlussquartal verzeichnete das Management hingegen eine rückläufige Entwicklung. Das lag hauptsächlich an gestiegenen Kosten sowie Marketingausgaben, welche aufgrund der Corona-Pandemie ins zweite Halbjahr verschoben wurden. Konzernchef Haas erhofft sich durch die stärkere mediale Aufmerksamkeit in den kalten Monaten, dass Kunden die Marke im laufenden Jahr deutlicher wahrnehmen.

Telefónica bleibt in der Gewinnzone

Unter dem Strich blieben bei Telefonica Deutschland mit 211 Millionen Euro mehr als 100 Millionen weniger hängen - im Vorjahr hatte das Unternehmen aber noch vom Verkauf seiner Mobilfunkmasten profitiert. Auch in den letzten drei Monaten des Jahres konnte der Telekommunikationsanbieter einen positiven Wert erzielen: Der Gewinn von 67 Millionen resultierte im Wesentlichen aus der früheren Abschaltung des 3G-Netzes als erwartet. Dadurch seien dem Konzern geringere Kosten entstanden, hieß es. Die frei werdenden Frequenzen sollten für den Nachfolger 4G eingesetzt werden.
Bereits im Sommer hatten die Konkurrenten Vodafone und Deutsche Telekom ihr 3G-Netz abgeschaltet. Alle drei Telekomunternehmen bieten mittlerweile nur noch Netz auf den Frequenzen 2G für den rudimentären Gebrauch von Telefonie und SMS sowie die Standards 4G und 5G mit schnellem Internet an.
Beim Thema 5G gab Telefonica Deutschland bekannt, zum Jahresende rund 30 Prozent der deutschen Bevölkerung mit der neuen Mobilfunktechnologie versorgen zu können. Das war ungefähr das, was Telefonica-Deutschland-Chef Markus Haas zu Jahresbeginn ins Auge gefasst hatte. Bis Ende 2022 soll das 5G-Netz die Hälfte der Deutschen erreichen. Zum Vergleich: Seit Mitte Dezember erreicht Deutsche Telekom nach eigenen Angaben mit ihrem 5G-Netz 90 Prozent der deutschen Haushalte.

Vorstand rechnet mit weiterem Wachstum im einstelligen Prozentbereich

Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand sowohl bei Gesamtumsatz als auch bereinigtem Betriebsergebnis mit einem Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Die Investitionsquote soll bei 14 bis 15 Prozent starten und sich im Laufe des Jahres normalisieren - sprich bis zum Jahresende den Wert von rund 14 Prozent erreichen. Im vergangenen Jahr hatte Telefonica noch eine Quote von 16,5 Prozent ausgewiesen.
Als Dividende will Telefonica Deutschland für 2021 an seine Aktionäre je 18 Cent pro Anteilschein ausschütten. Das ist so viel wie 2020, allerdings deutlich weniger als noch vor der Corona-Pandemie.
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