Geschäftszahlen

Softbank mit Riesenverlust durch Börsen-Talfahrt

von - 09.08.2022
Foto: Michael Vi/Shutterstock
Der Kursabschwung bei Tech-Aktien hat dem japanischen Konzern Softbank einen riesigen Quartalsverlust beschert. Unterm Strich sammelten sich in der Bilanz rote Zahlen von 3,16 Billionen Yen (knapp 23 Mrd Euro) an.
Auslöser waren unter anderem Abschläge auf Beteiligungen an der E-Commerce-Plattform Coupang und dem Essenslieferdienst DoorDash. Gründer und Chef Masayoshi Son hatte das Unternehmen unter anderem über den Investitionsfonds Vision Fund zu einem der größten Tech-Investoren weltweit gemacht. In der Vergangenheit verbrannte er sich die Finger unter anderem an einer Milliardeninvestition in die Büroimmobilien-Firma WeWork.

In Ende Juni abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal verbuchte Softbank nun allein auf den Anteil an Coupang einen Verlust von rund 293,4 Milliarden Yen (gut 2,1 Mrd Euro). Die Beteiligungen an DoorDash und der Software-Firma SenseTime schlugen mit einem Minus von jeweils 220,7 Milliarden Yen (1,6 Mrd Euro) und 235,9 Milliarden Yen (gut 1,7 Mrd Euro) zu Buche. In der Vergangenheit hatten die Anteile Softbank durch steigende Kurse hohe Buchgewinne gebracht. Den Verlust durch ungünstige Wechselkurse bezifferte Softbank am Montag auf 820 Milliarden Yen (rund 5,97 Mrd Euro).

Softbank ist auch ein Investor bei vielen nicht an der Börse notierten Unternehmen wie dem Bezahldienst Klarna oder Bytedance, dem chinesischen Besitzer der Video-App Tiktok. Auch da gibt es Rückgänge: So musste Klarna in der jüngsten Finanzierungsrunde einen Abschlag von 85 Prozent auf die Gesamtbewertung im Vergleich zur erst ein Jahr zurückliegenden vorherigen Geldspritze hinnehmen.

Aktuell bereitet Softbank den Börsengang des Chip-Designers Arm vor, dessen Halbleiter-Architektur praktisch in allen Smartphones und Tablet-Computern zum Einsatz kommt. Softbank hatte Arm im Jahr 2016 für rund 32 Milliarden Dollar übernommen. Zwischenzeitlich war der Verkauf an die Chip-Konzern Nvidia geplant, was jedoch an Bedenken von Wettbewerbshütern scheiterte. Für eine große Aktienplatzierung sind die Marktbedingungen aktuell allerdings ungünstig.
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