Phishing-Angriffe auf Banking-Nutzer steigen

Angriffe auf das Online-Banking sind für Cyberkriminelle ein lohnendes Geschäft mit enormen Wachstumsraten. Zwar steigt auch die Zahl derer, die ihre Bankgeschäfte am Rechner erledigen, doch viele Nutzer haben Angst davor, Opfer eines solchen Betrugs zu werden. Jeder Anwender, der Online-Banking betreibt, sollte sich intensiv mit dem Thema Phishing auseinandersetzen, so IT-Rechtsanwalt Christian Solmecke. Er vertritt viele Opfer von Betrugsfällen aus dem Phishing-Banking-Bereich.

Beim Phishing werden Daten von Internet-Nutzern über gefälschte E-Mails, SMS oder Webseiten abgefangen. „Egal wie seriös eine E-Mail oder Webseite gestaltet ist, bei der Bitte um eine Testüberweisung oder der Eingabe der persönlichen Zugangsdaten zur Überprüfung sollte der Bankkunde misstrauisch sein“, mahnt der Anwalt. Als besonders tückisch erweisen sich Pharming-Angriffe, die durch die Manipulation des Internet-Systems erfolgen. Der Nutzer bemerkt nicht, dass er bei seiner Sucheingabe automatisch auf gefälschte Webseiten weitergeleitet wird.

Die große Frage bei einem Online-Betrug ist: Haftet die Bank oder haftet der Kunde? Laut Solmecke haftet die Bank grundsätzlich für jede Überweisung, die nicht direkt vom Bankkunden autorisiert wurde. Sie kann aber Schadensersatzansprüche geltend machen. Bei grober Fahrlässigkeit kann die Bank sogar die komplette Schadenssumme verlangen. Oft argumentieren Banken, dass diese grobe Fahrlässigkeit bereits vorliegt, wenn der Kunde keinen aktuellen Virenscanner installiert hat. Ebenfalls soll nach Ansicht der Banken grobe Fahrlässigkeit vorliegen, wenn der Kunde gegen die AGB der Banken verstoßen hat.

Aktuelle Sicherheits-Software, ein wachsames Auge und generelle Vorsicht helfen, damit es erst gar nicht zu Haftungsfragen kommt.