Crowdfunding

Kickstarter will so global wie möglich sein

von - 18.05.2015
Crowdfunding per Kickstarter
Foto: Shutterstock / Gil C
Seit kurzem ist die US-Crowdfunding-Plattform Kickstarter auch mit einem deutschen Ableger vertreten. CEO Yancey Strickler über Kunst und Kommerz und Besonderheiten des deutschen Marktes.
Ab sofort können Unterstützer auch auf der deutschen Version von Kickstarter neue Projekte finanzieren. Gründer und Kreative können damit ihre Ideen auf der Crowdfunding-Plattform in deutscher Sprache verfassen. Unter den ersten Projekten sind zum Beispiel "Nuimo", ein Gerät das alle mit dem Internet verbundenen Smart Devices steuert, der beliebte Blog "Notes of Berlin" oder "Noki", ein intelligentes Türschloss, das den Haustürschlüssel überflüssig machen will. Im Interview äußerte sich Yancey Strickler, Mitgründer und CEO von Kickstarter, über den Deutschlandstart.
Yancey Strickler, Kickstarter-CEO
Yancey Strickler, Kickstarter-CEO
Kickstarter ist in Deutschland mit der ersten Seite in einer nicht englischsprachigen Version gestartet. Warum Deutschland?
Yancey Strickler: Als größte Volkswirtschaft in Europa ist Deutschland natürlich ein wichtiger Markt für uns. Deutschland bietet außerdem eine sehr vielfältige Kultur. Einerseits gibt es hier eine starke kreative Tradition, sei es in der Musik, den bildenden Künsten oder der Literatur. Andererseits gibt es aber auch viele junge Ingenieure, die vielleicht für große Firmen arbeiten, wo sie nicht richtig glücklich sind - und deshalb gerne ihre eigenen Projekte starten würden. Dafür kann Kickstarter eine effektive Plattform sein, auch um globale Aufmerksamkeit zu bekommen. Insgesamt wurden am ersten Tag in Deutschland 113 Projekte gestartet und mehr als 400.000 Euro zugesagt. Wir wollen nicht, dass Kickstarter ausschließlich eine angloamerikanische Sicht von Kreativität vermittelt, sondern so global wie möglich sein. Kickstarter gibt es jetzt seit sechs Jahren, ich würde daher sagen, wir haben ziemlich lange gebraucht, um hier zu starten.  
Kommen mit der deutschsprachigen Seite auch neue Funktionen?
Strickler: Vor dem Launch haben wir zwei Produktaktualisierungen gestartet. Zum einen gibt es die Möglichkeit, Untertitel in die Videos einzubauen, damit sie zum Beispiel auch das amerikanische Publikum erreichen. Zudem können deutsche Gründer ihr Finanzierungsziel für ein Projekt nun in Euro angeben und lokale Bankkonten und Geschäftsdaten bei Kickstarter hinterlegen. Für Unterstützer in den USA werden die in Euro angezeigten Beträge in US-Dollar umgerechnet.
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Worin unterscheidet sich der deutsche vom amerikanischen Markt?
Strickler: Man hört oft, die Deutschen seien in Geldfragen konservativer, aber ich denke auch hier werden sich die Menschen für innovative Ideen begeistern und die Möglichkeit nutzen, von Anfang an dabei zu sein. Projekte aus dem Hardwarebereiche bekommen medial  zwar viel Aufmerksamkeit, machen aber weniger als zehn Prozent der Projekte auf Kickstarter aus. Die meisten Projekte kommen aus Bereichen wie Film, Musik und Literatur. Ich denke in Deutschland wird das ähnlich sein. Allerdings sehe ich speziell in Deutschland auch ein großes Interesse an Vorhaben aus dem Hardware- und Designbereich.
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