Das Metaverse als New-Work-Treiber
Meta Work
von Andreas Dumont - 04.07.2022
Meta Work für Führungskräfte
Das Metaverse stellt nicht nur die Arbeit auf den Kopf, sondern auch die Führung. Personalführung im Metaversum muss vollkommen anders sein als analoge Personalführung. Je weiter sich das Metaverse entwickelt, desto mehr kommen rechtliche und regulatorische Fragen ans Tageslicht. Macaw-Manager Golatta folgert: „Es ergeben sich ganz neue Herausforderungen, wenn Teams globaler und der persönliche Kontakt seltener werden. Gute Führung muss neu gedacht werden. Aktuell ist das Metaverse noch mehr Vision als Realität – ganz im Gegensatz zum ortsunabhängigen Arbeiten. Führungskräfte, die es heute verstehen, zu inspirieren und das selbstständige Arbeiten an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu vermitteln, legen damit den Grundstein für die Arbeitswelt von morgen.“ Jack Klaassen ergänzt: „Führungskräfte sind gut beraten, neue Arbeitsweisen zu fördern und Experimente anzuregen – sollten sich allerdings nicht von den vorherrschenden Technologietrends leiten lassen, sondern den Weg finden, der für das Unternehmen am besten geeignet erscheint.“ Die klassische Führung, die hierarchisch aufgebaut ist und auf ein hohes Maß an Kontrolle setzt, ist ein Auslaufmodell. Künftig ist laterale Führung gefragt, die ohne Weisungsbefugnis auskommt.
Meta Work für Unternehmen
Als Vorteil des Metaverse gilt auch die Chance, durch das virtuelle Erleben von Produkten den Kaufanreiz zu verstärken. Die Sportartikelhersteller Nike und Adidas experimentieren bereits mit virtuellen Ausstellungen ihrer Produkte. Vielleicht lässt sich auch der Fachkräftemangel mit der VR-Technologie lindern. „Konzepte wie das Metaverse bieten Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt eine Reihe von Vorteilen bei der schwierigen Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, findet Thomas Golatta. Und Jack Klaasen ist überzeugt: „Das Metaverse wird vorrangig die jüngste Generation ansprechen. Für Unternehmen ist es wichtig, für diese Gruppe attraktiv zu bleiben. Das Metaverse könnte eine verbindende Kommunikations- und Collaboration-Alternative zwischen dem eindimensionalen Chat, der zweidimensionalen Teams-Welt und der mehrdimensionalen physischen Welt sein.“
Führt das Metaverse zu Meta Work?
(Quelle: Microsoft )
Die Visionen der US-Konzerne
Unternehmen wie der Facebook-Konzern Meta investieren viele Milliarden Dollar. Die übrigen Tech-Giganten geben riesige Summen aus, um auf den Zug aufzuspringen und am Metaverse mitzuverdienen. Google hat schon früh versucht, die digitale und die analoge Welt miteinander zu verschmelzen. Mit der 2013 vorgestellten Brille Google Glass war der Konzern allerdings seiner Zeit voraus. Tendenziell verfolgt Google heute mehr die Stoßrichtung Augmented Reality. Auch Apple könnte demnächst ein Mixed-Reality-Headset auf den Markt bringen.
Thomas Golatta konstatiert: „Auf einem umkämpften Markt zählt vor allem die Innovationskraft. Unternehmen müssen früh investieren und experimentieren, um nicht von der Konkurrenz verdrängt zu werden oder später bei dem Versuch, Trends aufzuholen, sehr viel höhere Kosten tragen zu müssen. Führende Analysten schreiben dem Metaverse ein noch größeres Marktpotenzial zu als dem heutigen Internet. Wenn das kein Grund für einen Hype ist, was dann?“ Jack Klaasen stimmt zu; „Wir sollten das Metaverse als Hype ansehen. Es vereinigt eine Vielzahl an Technologien wie Augmented und Virtual Reality und treibt diese Technologien weiter voran.“
In Bereichen wie Gesundheitswesen, Architektur und Bau eröffnet sich die Chance, sich mit Ideen auseinanderzusetzen und Probleme anhand von 3D-Modellen visuell zu lösen. Im Metaversum lässt sich alles dreidimensional modellieren. Das erlaubt präzisere Entwürfe und Entscheidungen mit weniger Zeitaufwand und zu geringeren Kosten. Dafür sind VR-Brillen und Motion-Capture-Handschuhe notwendig – Hardware, die Unternehmen wie Microsoft und Meta in Zukunft verstärkt auf den Markt bringen werden.