ProtonVPN im Kurztest

So wird ProtonVPN installiert

ProtonVPN kann under Windows 7 und 10 installiert werden.
Die Installation unter Windows 7 und Windows 10 kann einige Minuten in Anspruch nehmen.
ProtonVPN bietet seinen Dienst für mehrere Plattformen an. Auf Desktop-Ebene steht die Software auch für Linux und macOS zur Verfügung. Die Installation des Windows-Clients ist sowohl unter Windows 7 als auch unter Windows 10 möglich. Bedingung ist eine ProtonMail-Adresse, um den VPN-Dienst einzurichten. Schritt für Schritt führt der Entwickler durch den Setup-Prozess, nachdem sich der Nutzer zum Beispiel für die Free-Option registriert hat. (Randnotiz: Hier kann es sein, dass aufgrund der hohen Nachfrage noch immer sehr lange Wartezeiten für einen Gratis-Account bestehen.)
Bei der Installation muss die jeweilige Client-Anwendung für das Endgerät heruntergeladen werden. Im Fall von Windows wird zunächst das .NET-Framework aktualisiert. Der Setup-Vorgang dauert dadurch eine Weile. Nach einem Neustart ist es unter Umständen nötig, den Installationsassistenten noch einmal auszuführen, damit sich das eigentliche Client-Programm installiert.
Das alles funktioniert übrigens auch gut mit den mobilen Apps. Wer ProtonVPN auf Android oder iOS nutzen möchte, befolgt am besten die Anweisungen auf den entsprechenden Seiten des Anbieters. Bei iOS und Android empfiehlt sich etwa die Einrichtung über "OpenVPN Connect". Man loggt sich dazu ins Dashboard von ProtonVPN ein, wählt dort die Plattform (iOS beziehungsweise Android) und das empfohlene UDP-Protokoll. Es wird dabei ein Konfigurationsschlüssel heruntergeladen, der im Anschluss über die OpenVPN-App importiert wird. Einfach vorher das Mailprogramm im Smartphone öffnen und den Key aufs Handy herunterladen – die mobile App findet den Schlüssel über die Importfunktion dann automatisch.

Bedienung und Performance

So sieht das ProtonVPN-Dashboard aus.
so sieht das Dashboard von ProntonVPN aus.
Das Dashboard für Windows verhält sich sehr flüssig und ist von der Bedienbarkeit aufs Wesentliche beschränkt. Aufklappen kann man hier zwei Hauptregisterkarten mit einer Länderauswahl und einer zusätzlichen Profilfunktion, die uns besonders gut gefällt. Hier kann der Nutzer sich entscheiden zwischen einer möglichst schnellen Verbindung und einer Zufallsverbindung. Die Option mit der schnellstmöglichen Verbindung erwies sich vor allem im Zusammenspiel mit Tor als sehr performant, obwohl sich die Downstream-Leistung in unserer 50-MBit/s-Testumgebung meist um etwa die Hälfte reduzierte.
Interessant sind ein paar weitere Extras des Windows-Clients: So ist es etwa möglich, sich ein eigenes Profil zurechtlegen, um möglichst immer mit den favorisierten VPNs verbunden zu sein. Alternativ, wenn einmal auf die Schnelle eine andere Länder-IP benötigt wird, lässt sich diese auch auf der zoombaren Karte auswählen. Das ist zwar nicht ultra-intuitiv, aber ein auffälliges Merkmal, das die Entwickler sicher noch ausbauen.
Das alles hat seinen Preis. Soll von möglichst schnellen ProtonVPN-Servern profitieren werden, müssen für das ganze Jahr 96 Euro (8 Euro im Monat) einkalkuliert werden. Beim Basic-Plan wird der Traffic nicht durch mehrere Server hindurch geroutet. Allerdings baut der Schweizer VPN-Anbieter im Gegensatz zu anderen Playern aus den USA auf sehr strenge Datenschutzrichtlinien. ProtonMail legt denn auch schriftlich dar, dass zu keiner Zeit Logs protokolliert und die Internetaktivität auch nicht aufzeichnet werden. Daher könnten gegenüber anderen Parteien auch keine Auskünfte über individuelle Aktivitäten gegeben werden.

Einschätzung

ProtonVPN ist vor allem dann ein sehr flinker VPN-Gehilfe, wenn der Nutzer auf eine zusätzliche Anonymisierungsstufe angewiesen ist, für die aber auch ein wenig in die Tasche gegriffen werden muss. Gerade im Zusammenspiel mit Tor war die Performance auf sehr hohem Niveau, wie wir sie von Konkurrenzanbietern noch nicht erlebt haben. Weniger eignet sich der Dienst der Schweizer Anbieter übrigens für Streaming-Apps wie Netflix. In unserem Test ließen sich damit keine lokalisierten Content-Angebote umgehen, doch das ist mittlerweile bei vielen VPN-Anbietern der Fall.
Tipp: Wenn Sie verschiedene globale VPN-Anbieter einmal sehr detailliert untereinander vergleichen wollen, ist die englische Seite thatoneprivacysite.net eine gute Anlaufstelle.
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