Augmented Reality

Smartphone-Navigation ohne GPS oder WLAN

von - 19.05.2015
Personal Indoor Assistant der TU Wien
Foto: TU Wien
Der Personal Indoor Assistant blendet Wegweiser ins Live-Bild der Smartphone-Kamera ein und führt den Anwender ohne GPS oder WLAN durch komplexe Gebäude.
Personal Indoor Assistant: Das Programm erkennt eine große Anzahl charakteristischer Punkte und bestimmt darüber den Standort des Anwenders.
Personal Indoor Assistant: Das Programm erkennt in komplexen Gebäuden eine große Anzahl charakteristischer Punkte und bestimmt darüber den Standort des Anwenders.
(Quelle: TU Wien )
Neue Indoor-Navigation: Der "Personal Indoor Assistant", entwickelt von der TU Wien und dem Start-up "Insider Navigation", macht es einfacher, den richtigen Weg in Flughäfen und anderen großen Gebäuden zu finden. Genau wie ein Mensch erkennt die App den Standort des Anwenders alleine anhand der charakteristischen visuellen Eigenschaften der Umgebung.
Das System, das bereits am Flughafen Wien-Schwechat erfolgreich getestet wurde, funktioniert ohne zusätzliche Hardware oder spezielle Markierungen im Gebäude. "Viele Navigations-Systeme verwenden GPS- oder WLAN-Daten", sagt Hannes Kaufmann, Leiter des Teams für interaktive Mediensysteme an der TU Wien. "Unser Ansatz ist ganz anders: Das Bild wird automatisch nach charakteristischen Punkten durchsucht und mit einer gespeicherten Karte des Gebäudes verglichen", erklärt Kaufmann.
Die App analysiert dazu über das Kamerabild des Smartphones oder Tablets die Gebäudestruktur und ermittelt millimetergenau - und wesentlich präziser als es per GPS oder WLAN möglich wäre - den Standort des Anwenders und die Richtung, in welche die Kamera gerade blickt. Per Augmented Reality blendet Sie dann die passenden Wegweiser und hilfreiche Zusatzinformation wie etwa die verbleibende Wegzeit zum Abflug-Gate direkt im Live-Bild der Kamera ein.
Dank eines speziellen Algorithmus der TU Wien funktioniert das Navigationssystem sogar dann, wenn das aktuelle Kamerabild nur teilweise mit den gespeicherten Daten übereinstimmt, weil beispielsweise andere Passagiere charakteristische Gebäudepunkte verdecken. "Auch wenn mal 70% der Punkte verdeckt sind macht das nichts", sagt Kaufmann.
Verwandte Themen