Innovative Online-Dienste

Mozilla rückt das Dweb ins Rampenlicht

von - 01.08.2018
Mozilla
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Mozilla will das Potenzial von innovativen Web-Projekten zur Schau stellen und präsentiert hierzu unter dem Schlagwort Dweb dezentralisierte und verteilte Dienste auf seinem Mozilla-Hacks-Blog.
Der Open-Source-Spezialist Mozilla will auf seinem Hacks-Blog das Potenzial von innovativen Web-Projekten präsentieren, die allesamt dezentrale oder verteilte Ansätze verfolgen. Unter dem Schlagwort Dweb sollen hier in naher Zukunft viele spannende Tools und Dienste zur Schau gestellt werden.
Die heutzutage übliche zentralistische Ausrichtung vieler Online-Dienste birgt viele Nachteile: So erfolgt der Datenaustausch zumeist über die Cloud und damit über die Server großer Anbieter wie Amazon, Google oder Microsoft. Dabei spielt es keine Rolle, ob die zu synchronisierenden Geräte meilenweit voneinander entfernt oder auf dem selben Schreibtisch platziert sind. Die Gestalt und der Fortbestand dieser Dienste sind alleinig von den Anbietern abhängig. Ist ein Service nicht mehr luktraiv, wird er zumeist eingestellt - egal ob so manches Unternehmen oder so mancher Nutzer darauf angewiesen sind.
Darüber hinaus leidet das zentralistische Netz momentan unter zahlreichen negativen Eingriffen. Neben provokanter Meinungsmache durch Hate Speech und Fake News auf Social-Media-Plattformen belasten auch die Eingriffe von Regierungen und Großunternehmen das Internet, die versuchen die Netzneutralität zu ihren Gunsten auszuhebeln.
In seinem Internet Health Report 2018 präsentierte Mozilla bereits Anfang des Jahres verschiedene Perspektiven zu den Gefahren der Zentralisierung im Netz.

Dweb sichert Nutzern die Datenhoheit

Als Lösung für diese Probleme bieten sich Web-Projekte an, die auf einen dezentralen (decentralized) oder verteilten (distributed) Aufbau setzen. Während in zentralisierten Systemen die Datenhoheit einer Instanz unterliegt, verteilt sich diese bei dezentralen Systemen auf mehrere Beteiligte. In verteilten Systemen wiederum hat keine Instanz eine Kontrollmöglichkeit über andere Beteiligte. Bekannte Vertreter von diesen Gattungen sind etwa die Music-Sharing-Plattform Napster, das Peer-to-Peer-Protokoll BitTorrent oder die Bitcoin-Blockchain. Der Datenaustausch erfolgt hier nicht über große Zentralserver, sondern über die Rechner der einzelnen Nutzer. Letztere erhalten dadurch die Datenhoheit und geben diese nicht an Großkonzerne weiter.
Im Rahmen der neuen Serie will Mozilla nun also vor allem Projekte präsentieren, die soziale Kommunikation, Online-Identität, Filesharing, neue Wirtschaftsmodelle sowie Anwendungsplattformen umfassen. Alle diese Arbeiten sind entweder dezentralisiert oder verteilt, wodurch die zentrale Steuerung minimiert oder ganz abgeschafft wird.
Die spannendsten Lösungen der Reihe finden Sie künftig auf com! professional.
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