Abschaffung der Roaming-Gebühren verschoben

Europaweite Mobilfunk-Inklusiveinheiten ab 2016

von - 21.03.2015
In einer Pressemitteilung heißt es, Mobilfunknutzer könnten ab 30. Juni 2016 „innerhalb eines bestimmten Rahmens, den es noch festzulegen gilt, Gespräche annehmen und Anrufe tätigen, SMS verschicken und Datendienste in Anspruch nehmen, ohne zusätzlich zu den Inlandsgebühren weitere Gebühren zahlen zu müssen.
Knowroaming Roaming-SIM-Sticker
Knowroaming: Dieser Roaming-SIM-Sticker wird einfach auf die vorhandene SIM-Karte geklebt und bei Bedarf per App aktiviert.
(Quelle: Knowroaming )
Erst nach diesen Inklusiveinheiten dürften die Netzbetreiber zusätzliche Gebühren berechnen, die dann aber unter den derzeit erlaubten Obergrenzen liegen müssten. Für selbstgetätigte Anrufe, verschickte SMS und versurftes Datenvolumen dürfe die Roaming-Gebühr „keinesfalls die Obergrenze für das Großkundenentgelt übersteigen, das der Betreiber für die Nutzung der Netze in anderen Mitgliedstaaten entrichtet“.

Geduld ist gefragt

Erst nach dieser ersten Maßnahme soll die Kommission dann bis Mitte 2018 bewerten, wie sich die Abschaffung der Roaming-Gebühren umsetzen lässt. Bis dahin müssen sich die Kunden in Europa entweder in Zurückhaltung üben bei der Nutzung ihrer Endgeräte – oder auf smarte Roaming-Lösungen wie den Knowroaming SIM-Sticker sowie auf zubuchbare Optionen der Mobilfunk-Anbieter zurückgreifen.
Und die gibt es zuhauf, selbst der kleinste Mobilfunk-Discounter hat neben dem vorgeschriebenen EU-Tarif mindestens eine Option im Programm, die Reisenden Kosten ersparen sollen. Kunden von Blau kommen sogar in den Genuss einer kostenfreien Roaming-Variante, sie müssen in ausgewählten Ländern keine zusätzlichen Gebühren bezahlen.
Ansonsten reicht das Spektrum von Sieben-Tages-Optionen, wie sie Tchibo mobil mit 4,95 Euro/100 MB anbietet, bis zu XXL-Tarifen wie etwa dem kürzlich vorgestellten Premium Allnet von Mobilcom-Debitel, bei dem in der Grundgebühr von 39,99 Euro alle Telefonate, SMS und Daten innerhalb der EU abgegolten sind.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass besonders im vergangenen Jahr die sonst so obstinaten Anbieter von sich aus attraktive Roaming-Optionen vorgestellt hatten – kurz nachdem die komplette Abschaffung der Roaming-Gebühren erstmals zur Sprache gekommen war.
Nun scheint es, als hätten die Netzbetreiber mit diesem Entgegenkommen Erfolg gehabt, denn das vormals so dringende Projekt wurde bis 2018 verschoben.
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