Bundesnetzagentur

Bericht offenbart schlechten Handy-Empfang auf dem Land

von - 10.06.2021
Smartphone-Nutzer suchen nach Netz
Foto: antoniodiaz/Shutterstock
Noch immer gibt es in einigen Regionen Deutschlands große Probleme beim Mobilfunkempfang. Laut einem aktuellen Bericht der Bundesnetzagentur sind 11 Prozent der Landesfläche schlecht oder inexistent versorgt.
Wer in entlegenen Gegenden Deutschlands unterwegs ist, hat häufig noch immer keinen Handyempfang. Wie aus einem Bericht der Bundesnetzagentur hervorgeht, ist die Versorgung auf 11 Prozent der Landesfläche schlecht oder inexistent.
3,8 Prozent der Fläche werden in dem Bericht als Funkloch oder als sogenannte weiße Flecken definiert. Bestenfalls Empfang im uralten Mobilfunkstandard 2G (Edge) ist hier möglich, was nur Telefonate und Schneckentempo-Downloads ermöglicht. 7,2 Prozent der Fläche gelten als "graue Flecken" - das heißt, dass dort nur eins der drei deutschen Mobilfunknetze im 4G-Standard zu empfangen ist, ob von der Telekom, Vodafone oder von Telefónica. Kunden der zwei anderen Netze gucken jeweils in die Röhre.
Die Netzbetreiber sind verpflichtet, 98 Prozent der deutschen Haushalte mit 4G zu versorgen. Dieses Mindestlevel erfüllen sie inzwischen. Auf die Fläche beziehen sich die Ausbauverpflichtungen hingegen nicht - so gesehen sind die nun publizierten Daten kein Beleg für Versäumnisse beim Mobilfunkausbau. Sie sind dennoch bemerkenswert, weil viele Menschen im Internetzeitalter längst nicht mehr nur in besiedelten Gebieten Handyempfang haben wollen. Auch für Landwirte auf dem Acker, Waldarbeiter oder Wanderer wird der Datenfluss immer wichtiger.
Die Telekommunikationsbranche verweist auf hohe Kosten, die beim Ausbau auf dem Land anfallen. Die Netzbetreiber kooperieren inzwischen miteinander, um sich gegenseitig auf die Funkmasten zu lassen. Hinzu kommt eine neue staatliche "Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft", die mit Fördergeld Funkstandorte dort ermöglichen will, wo sich ein wirtschaftlicher Betrieb nicht lohnt. Die jetzt veröffentlichten Zahlen verdeutlichen, dass der Bedarf tatsächlich groß ist.
Im vergangenen Herbst hatte die Netzagentur erstmals Flächenangaben zur Handyversorgung gemacht. Die Herbst-Zahlen sind mit den jetzigen Zahlen aber nicht vergleichbar, weil die Messungen inzwischen strenger sind als früher. Auf der Webseite www.breitband-monitor.de kann man überprüfen, wo genau welcher Handyempfang möglich ist.
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