Mittelklasse-Chipsets mit Flaggschiff-Features

Qualcomm startet Snapdragon-700-Serie

von - 27.02.2018
Qualcomm Snapdragon
Foto: Qualcomm
Qualcomm erweitert sein mobiles Chipset-Sortiment um die Snapdragon-700-Serie. Die neuen SoCs sollen Flaggschiff-Features in die obere Mittelklasse bringen.
Qualcomm ist auf dem Smartphone-Markt eine Macht: In nahezu jedem Highend-Gerät werkelt ein Prozessor der US-Amerikaner. Damit das auch in Zukunft so bleibt, erweitert der Hersteller nun mit der Snapdragon-700-Serie sein Chipset-Sortiment. Die SoCs der neuen Serie sind demnach zwischen den Mittelklasse-Chips der 600er und den hauseigenen Flaggschiffen der 800er-Reihe positioniert. Mit der Ausweitung des Sortiments will Qualcomm die technischen Features, die bislang den Top-Modellen vorbehalten waren, auch in die günstigeren Chips der oberen Mittelklasse bringen.

Snapdragon 700 setzt auf KI-Performance

So soll die Snapdragon-700-Serie beispielsweise KI-gestützte Anwendungen dank einer speziellen Multicore-Engine bis zu zwei Mal schneller ausführen als der Snapdragon-660-Chip. Künstliche Intelligenz kommt auch für die Optimierung von Foto- und Videoaufnahmen bei der neuen Prozessor-Familie zum Einsatz. Hierfür ist der Spectra ISP (Image Signal Processor) verantwortlich.
Weitere Vorzüge verspricht der Hersteller hinsichtlich Performance und Akkulaufzeit. Verglichen mit dem Snapdragon 660 arbeiten CPU und GPU um bis zu 30 Prozent performanter und effizienter. Darüber hinaus greift Qualcomm bei der 700er-Serie auf seine Schnellladetechnologie Quick Charge 4+ zurück, mit der sich ein Smartphone-Akku mit 2.750 mAh in nur 15 Minuten auf bis zu 50 Prozent Kapazität laden lässt. Daneben will Qualcomm die Snapdragon-700-Chipsets mit flottem LTE und Bluetooth 5 ausstatten.
Hinsichtlich der allgemeinen Verfügbarkeit macht Qualcomm keine genauen Angaben. Allerdings sind erste Sample-Modelle noch für dieses Halbjahr geplant. Daher könnten noch in diesem Jahr erste Mobilgeräte mit Prozessoren der 700er-Reihe an den Start gehen.

Qualcomms munteres Zahlenspiel

Lässt man die ohnehin kaum verbauten Lowend-Chips der 200er-Reihe einmal außer Acht, war das mobile Chipset-Portfolio von Qualcomm bislang in die Einsteigermodelle der 400er-Familie, die Mittelklasse-Geräte der 600er- und die Flaggschiffe der 800er-Reihe unterteilt. Analog zu den bestehenden Geräteklassen am Markt hatten die US-Amerikaner damit für nahezu alle erdenklichen Einsatzszenarien eine geeignete Lösung parat.
Ob nun tatsächlich eine zusätzliche SoC-Reihe für die obere Mittelklasse erforderlich war, sei dahingestellt. Zumal die leistungsstärksten Chips der 600er-Serie ohnehin schon an der Performance-Messlatte der 800er-Top-Modelle kratzen.
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