Die Highlights des Mobile World Congress

Samsung, Facebook und die eSIM

von - 27.02.2017
Galaxy Book
Samsung Galaxy Book: Das Windows-10-Tablet ist in zwei Größen mit 10,6 und 12 Zoll großem Display erhältlich.
(Quelle: Samsung)
Samsung nutzte die Messe in den vergangenen Jahren stets, um die neuen Versionen seines Flaggschiff-Modells Galaxy S zu präsentieren. Diesmal kündigte der Marktführer jedoch nach dem Batterie-Debakel beim Galaxy Note 7 an, er werde sich mehr Zeit nehmen. Ein Samsung-Event gibt es zwar trotzdem, aber dabei stehen vor allem neue Tablets mit Bedienstift und Tastatur im Fokus.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg verzichtet diesmal auf eine Reise nach Barcelona. In den vergangenen Jahren versuchte er dort wiederholt, die Bosse der Netzbetreiber für sein Projekt Internet.org zu gewinnen, mit günstigen Internet-Verbindungen Milliarden neue Nutzer ins Netz bringen soll. Doch die Mobilfunk-Anbieter blieben skeptisch.
Sie haben ohnehin ein schwieriges Verhältnis zu Facebook und klagen in Barcelona Jahr für Jahr über einen ungleichen Wettbewerb mit Online-Diensten, für die nicht die strikten Regulierungsvorgaben der Telekom-Branche gälten. So ersetzten WhatsApp, iMessage & Co. die SMS, der stetig steigende Videofluss bei YouTube und Facebook lastet die Netze aus. Die Internet-Dienste kontern, ihre Beliebtheit gibt den Telekom-Firmen erst die Möglichkeit, den Nutzern teure Daten-Tarife zu verkaufen.

Netzbetreiber fürchten eSIM

Zugleich kommt auf die Netzbetreiber ein neues Risiko zu: Ihre heutigen SIM-Karten, die man ins Telefon reinstecken muss, gelten als Auslaufmodell und dürften in wenigen Jahren einer fest verbauten eSIM weichen, die man auf verschiedene Anbieter umprogrammieren kann. "Die Handy-Hersteller hätten das lieber heute als morgen, weil es Platz spart - das Wertvollste, was es für Geräte-Hersteller derzeit gibt", sagt Branchenexperte Olaf Acker, Partner bei PwC. Die Netzbetreiber fürchteten sich davor, weil sie sich immer noch nicht sicher seien, ob das nicht ihr Kerngeschäft gefährden werde.
"Wenn in dem Gerät eine SIM steckt, die nur mit relativ großem Aufwand zu wechseln ist, bin ich als Mobilfunk-Anbieter in meiner Vertragsbeziehung einigermaßen geschützt. Und das nicht nur durch den Ein- oder Zweijahresvertrag, sondern auch dadurch, dass der Nutzer keine Lust hat, dauernd die SIMs zu wechseln", argumentiert Acker. "Wenn die eSIM das vereinfacht, wächst das Risiko des Wechselns."
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