Smartphones

App-Werbung laut Microsoft ein Stromfresser

von - 28.08.2013
Smartphones: App-Werbung laut Microsoft ein Stromfresser
Foto: Google
Einer Studie von Microsoft Research zufolge reduzieren in Smartphone-Apps eingebettete Werbemodule (In-App-Werbung) die Akkulaufzeit von Mobiltelefonen deutlich.
Smartphones-Nutzer klagen gemeinhin oft über schwächelnde Akkus und über eine Akkulaufzeit deutlich unter dem vom Hersteller versprochen Wert. Eine wenig beachtete Ursache für die kurze Akkuausdauer könnte In-App-Werbung sein. Bis zu 23 Prozent der Akkulaufzeit von Smartphones wird für das Laden, Verarbeiten und Darstellen von Werbeanzeigen verbraten – das will das Microsoft-Forschungslabor Microsoft Research herausgefunden haben. Die englischsprachige Studie gibt es hier als PDF-Datei.

Anzeigen fressen Strom

Microsoft hat den Strombedarf moderner Mobiltelefone unter wissenschaftlichen Bedingungen analysiert und dabei mit der Berkeley University of California kooperiert. Die erstaunlich hohe Stromvergeudung schreibt die kürzlich veröffentlichte Studie vor allem den Mechanismen zu, die Werbemodule nutzen, um Smartphone-Annoncen anzuzeigen. Der für die Werbeverarbeitung beanspruchte Strom fehlt später eventuell für Telefonate oder Nachrichten.

Prefetch-Verfahren

Die Untersuchung ergab, dass eine durchschnittliche App-Werbeanzeige alle 12 bis 120 Sekunden neu lädt. Dabei kommen oft Prefetch-Verfahren zum Einsatz, die Werbeelemente bereits im Voraus übertragen, auch wenn der Nutzer die Annoncen dann situationsbezogen eventuell gar nicht zu sehen bekommt.
Das häufige Erneuern der Anzeigen hat zur Folge, dass der Energiesparmodus immer wieder deaktiviert wird. Die Datenverbindung ist dazu unter Android in der Regel 25 Sekunden lang aktiv und das Smartphone wird in dieser Zeit auf Leistungsbereitschaft hochgefahren. Diese so bezeichnete „tail time“ hat einen erhöhten Energieverbrauch zur Folge.

Fazit

Die Strombedarfsstudie ist schwere Kost und man benötigt einige Zeit zum Durcharbeiten des Dokuments. Der wissenschaftliche Ansatz macht das Dokument durchaus lesenswert.
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