Was Sie über Akku-Technologien wissen sollten
Viel Halbwissen bei Memory-Effekt und Ladezyklus
von Christopher Bertele - 26.11.2014
Die NiMH-Technologie spielt allerdings auch aus zwei anderen Gründen im Mobilfunkbereich keine Rolle mehr: Zum einen hat eine NiMH-Zelle nur eine Spannung von 1,2 Volt, LiIon und LiPol erreichen dagegen 3,7 beziehungsweise 3,6 Volt. Zum anderen hat NiMH bei Teilentladung mit dem sogenannten Batterieträgheitseffekt zu kämpfen, wodurch sich die abgegebene Spannung verringern kann. Der häufig in diesem Zusammenhang gebrauchte Begriff „Memory-Effekt“ für den Kapazitätsverlust trifft streng genommen nur auf die seit 2009 nicht mehr erlaubten Nickel-Cadmium-Akkus zu.

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Ladezyklus und Ladevorgang
Auch was die Zahl der möglichen Ladevorgänge angeht, herrscht die Meinung vor, dass man das Smartphone nur etwa 500-mal an die Steckdose hängen dürfe, bevor die Leistungsfähigkeit signifikant nachlässt. Dabei werden aber die Begriffe Ladezyklus und Ladevorgang durcheinandergebracht: Ein Ladezyklus entspricht dem Aufladen eines Akkus von 1 auf 100 Prozent, und dieser kann sich zum Beispiel auch auf drei Ladevorgänge mit jeweils 33 Prozent aufteilen.
Fakt ist jedoch, dass mit jedem Ladezyklus der Akkumulator ein klein wenig schwächer wird – was bei Smartphones, die oft täglich komplett geladen werden müssen, schneller eintritt als etwa bei Tablets, die dieselbe Akku-Technologie verwenden. So kann bei einem iPhone beispielsweise nach 200 Ladezyklen bereits ein Kapazitätsverlust von 200 mAh eintreten – eine genaue Vorhersage ist aufgrund verschiedener Einflussfaktoren wie Temperatur, verwendeten Apps und anderen nicht möglich.