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Microsoft verspricht Kunden mehr Datenschutz

von Michael Rupp - 06.12.2013
Benutzerdaten: Microsoft verspricht Kunden mehr Datenschutz
Foto: Microsoft
Wohl vor allem die angespannte Sicherheitslage veranlasst Microsoft dazu, die Daten seiner Kunden künftig stärker gegen das Ausspähen durch Regierungsbehörden schützen zu wollen.
Im offiziellen Microsoft-Blog hat Brad Smith, seines Zeichens General Counsel & Executive Vice President, Legal & Corporate Affairs, den Kunden des Software-Konzerns verbesserten Datenschutz in Zeiten der allgegenwärtigen Spionage-Affären versprochen. Die Maßnahmen werden offiziell durch die sich ständig ausweitenden Skandale um Abhör-Aktivitäten durch die Geheimdienste verschiedener Nationen begründet – der Blog-Eintrag ist dementsprechend mit "Protecting customer data from government snooping" ("Kundendaten gegen Spionage durch Regierungen schützen") betitelt.
Smith beschreibt im Blog drei Maßnahmen, mit denen Microsoft den Schutz von persönlichen Kundendaten verstärken will: Verbesserte Verschlüsselungsmethoden, neue rechtliche Maßnahmen zum Datenschutz sowie Erhöhung der Transparenz im Datenverkehr, damit Kunden sicher gehen können, dass keine Daten durch etwaige Hintertüren in Microsoft-Produkten abgeschöpft werden können.
So soll in Zukunft der gesamte Datenverkehr zwischen Produkten wie Office 365, Outlook.com und SkyDrive und den Microsoft-Servern standardmäßig verschlüsselt werden. Auch bei Microsoft gespeicherte Kundendaten sollen in Zukunft durch starke Verschlüsselungs-Algorithmen mit 2048-Bit-Schlüsseln gegen Missbrauch geschützt werden.
Auf juristischer Seite verspricht Brad Smith, dass offizielle Behördenanfragen zur Herausgabe von Daten an die betroffenen Kunden weitergegeben werden. Verbietet die Behörde eine solche Unterrichtung des Kunden, will Microsoft sogar gerichtlich gegen solche Maßnahmen vorgehen.
In Sachen Transparenz plant Microsoft laut Aussage von Brad Smith, weltweit so genannte "Transparency Centers" einzurichten, die interessierten Anwendern und Experten die Source Codes verschiedener Softwareprodukte zugänglich machen sollen, um die Integrität der Software überprüfen zu können.

Fazit

Generell wird es höchste Zeit, dass große Softwarekonzerne den Spionageaktivitäten der Regierungen die Stirn bieten – somit sind die Versprechungen von Microsoft längst überfällig. Allerdings wird sich die Implementierung aller Maßnahmen laut eigenen Angaben bis Ende 2014 hinziehen. Außerdem hat der Konzern in der Vergangenheit mit den Behörden kooperiert, insofern dürften die neuen Bestrebungen vornehmlich der Beruhigung der Anwender dienen.
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