Unternehmens-Kommunikation

Microsoft Teams will Slack vom Thron stoßen

von - 03.11.2016
Microsoft Teams
Foto: Microsoft
"Microsoft Teams" heißt die neue Lösung für Unternehmens-Kommunikation aus Redmond. Der Slack-Konkurrent soll künftig die Büro-Suite Office 365 ergänzen.
Die Gerüchte um Microsofts neue Unternehmens-Kommunikation haben sich bewahrheitet: Mit "Microsoft Teams" haben die Redmonder eine Plattform für Unternehmen vorgestellt, die die Zusammenarbeit deutlich vereinfachen soll. Die Software, die Elemente wie Chats, Newsfeeds und Gruppen für den Unternehmensalltag bereitstellt, ist fester Bestandteil von Microsofts Office-365-Paket und soll individuell konfigurierbar sein. Unter anderem sind Video-Telefonate per Skype sowie der Zugriff auf Word, Excel, PowerPoint und OneNote möglich. Für den mobilen Einsatz seien entsprechende Apps für Apples iOS, Googles Android und Windows Phone verfügbar, teilte Microsoft am Mittwoch bei einer Präsentation in New York mit.
Es gebe heute enorme Möglichkeiten und Veränderungen darin, wie Menschen und Teams ihre Arbeit verrichten, schreibt Kirk Koenigsbauer, bei Microsoft für das Office-Geschäft zuständig, in einem Blog-Eintrag. "Teams sind heute viel agiler, und die Organisationsstrukturen viel flacher, um Kommunikation und Information am Fließen zu halten." Microsoft Teams solle dabei ein offeneres digitales Umfeld bieten und die Prozesse in den Arbeitsgruppen sichtbarer machen, so dass jeder Teilnehmer informiert sei.
Microsoft Teams soll ab sofort als Vorschau-Version in 181 Ländern und in 18 Sprachen verfügbar sein. Der offizielle Marktstart ist für das erste Quartal 2017 geplant. Microsoft versicherte am Mittwoch, dass alle Daten zu jeder Zeit verschlüsselt seien. Die Software soll auf allen Plattformen - von Windows über Mac bis hin zu Android und iOS - sowie über das Web laufen.
Microsoft Teams erinnert nicht nur optisch an den Wettbewerber Slack.
Die Möglichkeiten der Zusammenarbeit sind teamübergreifend. In die Chats lassen sich Emojis, Videos oder Grafiken einbinden. Mit einem Mausklick kann man auch Video-Chats mit mehreren Mitarbeitern starten. In der Grundeinstellung sind alle Beiträge innerhalb eines Teams für alle einsehbar, es gibt aber auch die Möglichkeit, sich privat zu unterhalten. Newsfeeds etwa aus Twitter lassen sich übersichtlich einfügen. Entwicklern will Microsoft über die Zeit der Preview-Phase die Möglichkeit geben, weitere Werkzeuge in die Software zu integrieren.

In Konkurrenz mit Slack und Workplace

Mit der Software tritt Microsoft direkt gegen den kleineren Konkurrenten Slack an, an dem die Redmonder zuvor schon Übernahme-Interesse gezeigt hatten. Ähnlich wie Slack soll Microsoft Teams die Flut der E-Mails eindämmen, unter der viele Arbeitnehmer zu leiden haben.
Slack reagierte auf den Start von Microsoft Teams prompt mit einem amüsanten Blogeintrag. In diesem beglückwünschten die Entwickler den Redmondern ironisch zum Start der "innovativen" Lösung und verwiesen auf die markanten Unterschiede zwischen Slack und Microsoft Teams. So genüge es nicht, lediglich die Features des Originals zu kopieren - auch Transparenz und Herzblut sei gefragt. Darüber hinaus biete Slack eine offene Plattform mit aktuell rund 750 Apps zur Einbindung des professionellen Messengers, während Microsoft Teams lediglich in Office integriert ist.
Unterdessen startete Facebook erst im vergangenen Monat mit "Workplace by Facebook" einen ähnlich positionierten Dienst, über den Mitarbeiter eines Unternehmens fast wie bei Facebook für den Privatanwender kommunizieren können.
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