Microsoft-Studie

KMUs setzen wegen Corona-Krise zunehmend auf KI und IoT

von - 03.06.2020
Industrie
Foto: Microsoft
Für fast jedes fünfte KMU in Deutschland sind  Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) oder Internet of Things (IoT) wichtiger als je zuvor, sagt eine von techconsult für Microsoft durchgeführte Studie.
Als Folge der Corona-Pandemie sank das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut der Zahlen des Statistischen Bundesamtes im ersten Quartal 2020 um zwei Prozent. Der für die Stimmung der Gesamtwirtschaft wichtige ifo-Geschäftsklimaindex erlebte sogar einen deutlichen Rückgang, auch wenn er sich zuletzt ein wenig erholen konnte.
Umso mehr überrascht, dass viele Unternehmen wohl relativ unbeschadet durch diese schwierigen Zeiten kommen. Das ist jedenfalls eines der Ergebnisse einer Umfrage, die techconsult im Auftrag von Microsoft Deutschland unter fast 200 kleinen und mittelständischen Industrieunternehmen durchgeführt hat. Demnach fühlen sich 56,1 Prozent "weniger stark" bis "überhaupt nicht" von Corona betroffen. Nur jede zehnte Firma (10,7 Prozent) bezeichnet sich als "sehr stark" und jede dritte (33,2 Prozent) als "stark" betroffen.
Dabei fällt auch auf, dass 64,1 Prozent der Befragten moderne Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) oder Internet of Things (IoT) als "unverändert wichtig" oder gar als "wichtiger als je zuvor" bewerten. Neben der Sicherung der Liquidität stehen die Digitalisierung von Unternehmensprozessen und die Entwicklung innovativer Produkte also weiter oben auf der Agenda.

Sicherung der Liquidität hat oberste Priorität

Allerdings beschäftigen sich alle von techconsult befragten Unternehmen aktiv mit den Folgen der Pandemie sowie mit der Frage, wie sie am besten durch die Krise kommen. Dabei steht für die meisten die "Sicherung der Liquidität" im Vordergrund (56,6 Prozent, Mehrfachantworten waren möglich). Jeweils vier von zehn setzen auf "Digitalisierung ihrer Unternehmensprozesse" (41,8 Prozent) oder "innovative Produkt-Weiterentwicklung" (39,8 Prozent). Zwei von zehn Firmen (21,9 Prozent) sehen die besten Zukunftsaussichten in einer "Neuausrichtung des Geschäftsmodells". Und bei den frei formulierbaren Antwortmöglichkeiten liegt wenig überraschend das "Homeoffice" vorn. Die Nutzung und auch die IT-Ausstattung für die Arbeit zu Hause sollen bei vielen der Firmen ausgebaut werden.
Schließlich wollte Microsoft wissen, was jetzt für den verstärkten Einsatz von datenbasierten oder Machine-Learning-Lösungen nötig ist. Ganz klarer Favorit bei der techconsult-Umfrage ist mit 60,2 Prozent der abgegebenen Stimmen: die "Qualifizierung der Mitarbeiter*innen". Auch hier waren Mehrfachantworten möglich. Allerdings unterscheiden sich dabei die kleinen Unternehmen deutlich von den größeren: Bei "1 bis 19 Beschäftigten" stimmen gerade einmal die Hälfte (50 Prozent) für die "Aus- und Weiterbildung der eigenen Belegschaft", während es bei "100 bis 499 Beschäftigten" ganze 72,4 Prozent der Betriebe sind. Auf den weiteren Plätzen landen bei allen befragten Unternehmen die "Automatisierung von Prozessen" (49 Prozent), die "Standardisierung von IT/OT" (44,4 Prozent) und die "Vereinfachung der Anwendungsentwicklung" (39,3 Prozent) als Anforderungen für die Digitalisierung.
Für die neue Umfrage führte techconsult im Mai 2020 insgesamt 196 Online-Interviews mit Geschäftsentscheidern und IT-Experten aus der Industrie, die nach ESOMAR-Zertifizierung aus einem deutschlandweiten Panel ausgewählt wurden.
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