4G-Ausbau

Bundesnetzagentur erhöht Druck auf Netzbetreiber

von - 15.04.2020
Mobilfunk-Sendemast
Foto: Jens Büttner / zb / dpa
Während die Netzbetreiber sich zunehmend auf den superschnellen Standard 5G konzentrieren, gibt es bei der flächendeckenden Abdeckung mit dem 4G-Netz weiterhin Lücken. Dabei ist dieser für die meisten Verbraucher erst einmal deutlich wichtiger.
Wenn die Mobilfunknetzbetreiber nicht schnell genug den verpflichtenden Ausbau des schnellen 4G-Netzes (LTE) nachholen, könnte die Bundesnetzagentur ab dem Sommer Zwangsgelder verhängen.
"Wir wollen in den nächsten Monaten nachprüfbare Verbesserungen sehen, die sicherstellen, dass die Auflagen bis zum Jahresende vollständig erfüllt werden", sagte der Präsident der Regulierungsbehörde, Jochen Homann, laut einer Mitteilung.
"Das umfasst ausdrücklich auch, dass wir gegebenenfalls Zwangs- und Bußgelder verhängen." Damit verfolgt die Netzagentur weiter ihren Kurs, die Netzbetreiber zur Erfüllung der Auflagen zu verpflichten, die bei der Versteigerung der entsprechenden Frequenzen festgelegt worden sind.

Vollständige Abdeckung für Autobahnen und ICE-Strecken vorgesehen

Bis Ende des Jahres 2019 sollten demnach 98 Prozent der deutschen Haushalte mit einer Download-Geschwindigkeit von mindestens 50 MBit pro Sekunde versorgt sein. Für Autobahnen und ICE-Strecken hatte die Netzagentur eine vollständige Abdeckung vorgegeben. Diese Vorgaben sollten verhindern, dass die Betreiber ländliche Regionen, in denen der Ausbau mühsamer und teurer ist, vernachlässigen.
Die drei großen Netzbetreiber mussten der Bundesnetzagentur zu Jahresbeginn melden, wie viel Prozent der deutschen Haushalte sie mit dem LTE-Standard versorgen können. Bundesweit meldeten die Telekom und Vodafone jeweils mehr als 98 Prozent der Haushalte, Telefónica (O2) hingegen nur gut 84 Prozent.
Die Bundesnetzagentur, die daraufhin eigene Messungen durchführte, kommt nun zu ähnlichen Ergebnissen: Für Telefónica kommt die Behörde auf eine Abdeckung von rund 80 Prozent der Haushalte. Bei der Telekom sieht die Netzagentur noch wenige Lücken an den Autobahnen, Schienen sowie in drei Bundesländern, für die jeweils 97 Prozent der Haushalte mit LTE versorgt sein sollten. Ähnliches gilt für Vodafone, die den Messergebnissen zufolge die Vorgaben in vier Bundesländern und an den Hauptverkehrswegen leicht verfehlt hat.
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