USA verbietet Kaspersky-Software in Behörden

Kaspersky Lab weist Anschuldigungen zurück

von - 14.09.2017
Die Stellungnahme des Unternehmens ließ nicht lange auf sich warten. "Angesichts der Tatsache, dass Kaspersky Lab keine politischen Verbindungen zu Staaten unterhält, sind wir ziemlich enttäuscht von der Entscheidung des US-Heimatschutzministeriums", sagte ein Konzern-Sprecher in der Nacht zum Donnerstag der Agentur Interfax.
Die Anschuldigungen seien "komplett unbegründet" und beruhten auf "falschen Vorwürfen und ungenauen Annahmen", sagte Unternehmens-Chef Eugène Kaspersky am Donnerstag laut einer Mitteilung. Das Unternehmen werde aber weiter mit den US-Behörden zusammenarbeiten, um zu zeigen, dass der Verdacht unbegründet sei.
Kaspersky mache mehr als 85 Prozent seines Umsatzes außerhalb von Russland, hieß es weiter. Eine unangebrachte Zusammenarbeit mit einer Regierung würde sich deshalb automatisch nachteilig auf die Unternehmensergebnisse auswirken.

Weitere Maßnahmen Washingtons nicht ausgeschlossen

Der russische Dumaabgeordnete Leonid Lewin verurteilte die Entscheidung der USA als "Etappe im Wirtschaftskrieg gegen russische Unternehmen". Weitere Maßnahmen Washingtons seien nicht ausgeschlossen, sagte der Vorsitzende des Ausschusses für Informationspolitik.
Das Verhältnis zwischen den USA und Russland ist so schlecht wie schon lange nicht mehr. In den vergangenen Wochen hatte sich zwischen beiden Ländern ein Streit um diplomatische Vertretungen hochgeschaukelt. Auslöser waren neue Sanktionen der USA gegen Russland. Diese hatte die Regierung von Präsident Donald Trump auf Drängen des Kongresses verhängt. Senat und Repräsentantenhaus wollten den Kreml damit auch für die mutmaßlich russische Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahl abstrafen. US-Geheimdienste werfen Moskau unter anderem vor, hinter Hackerangriffen auf Computer der Demokraten während des Wahlkampfes zu stehen.
Verwandte Themen