Viren im günstigen Abo

Kaspersky Lab warnt vor Malware-Shop im Darknet

von - 10.02.2016
Malware-Shop
Foto: Shutterstock/Gazlast
Malware-Abo für 25 Dollar: Kaspersky Lab hat eine Internet-Plattform ausfindig gemacht, die für Cyberangriffe auf weltweit 400.000 User verantwortlich gemacht wird.
Eine Kaspersky-Untersuchung offenbart, mit welch einfachen Mitteln heutzutage Cyberattacken durchgeführt werden können. Dass derlei Malware-Arsenal unter anderem auch im Darknet angeboten wird, ist zwar nicht ganz neu. Dass aber Cybergangster ihr Know-how in letzter Zeit immer offenkundiger bewerben und sogar einen Webshop mit bequemen Abonnementsfunktionen offerieren, muss auch die Kaspersky-Forscher erstaunt haben.
Malware-Shop im Darknet
Welches Malware-Paket darf's sein? Bereits für 25 Dollar bekommt man im Darknet einen Schädling, den man dann 15 Tage nutzen darf.
(Quelle: Kaspersky Lab )
Eine dieser Plattformen ist verantwortlich für mehr als 440.000 Attacken, die bis ins Jahr 2013 zurückreichen. Spuren identifizierten die Forscher auf Rechnern in Russland, Deutschland und in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Aber auch viele User in Italien, Indien und der Türkei waren betroffen. Allein im Januar 2016 waren Kaspersky zufolge 68.000 Anwender von "Adwind RAT" befallen. Die Frequenz habe zuletzt stark zugenommen. Die Einschleusung der Malware erfolgte zumeist über E-Mails mit JAR-Dateien, die mit .DOC- oder RTF-Endungen getarnt waren.
Mit der Java-basierten Schad-Software, die von Virenscannern schwer zu entdecken war, konnten sich Angreifer mit getürkten Mails Fernzugriff auf Rechner verschaffen oder per Keylogger Tastatureingaben mitlesen. Die Malware wird jedoch im Normalfall für gezielte Angriffe auf Telcos, Banken und Fabriken eingesetzt.
Brisant: Auf der Plattform wurden insgesamt sechs Abonnements von "Basic" bis "Ultimate" feilgeboten. Das Einstiegsabo kostet 25 US-Dollar und bietet ein Schadprogramm für 15 Tage an. Ein Jahresabo kostet 300 Dollar. Kaspersky Lab schätzt, dass gegen Ende 2015 etwa 1.800 zahlende User auf der Plattform aktiv waren. Die Experten gehen sogar davon aus, dass nur ein einziges hart arbeitendes Individuum als Drahtzieher der Plattform fungiert und aus dem Malware-Handel jährlich rund 200.000 Dollar Profit schöpft.
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