Klage der Vermarkter

Werbeblocker Adblock Plus vor Gericht

von - 18.12.2014
Eyeo ist Betreiber des Werbeblockers Adblock Plus. Was für User praktisch ist, ist für Vermarkter ein Problem. Am 17. Dezember beschäftigte sich das Landgericht München mit dem Fall.
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Eyeo ist Betreiber des Werbeblockers Adblock Plus. Was für User praktisch ist, ist für Vermarkter ein Problem. Am 17. Dezember beschäftigte sich das Landgericht München mit dem Fall.
Was ist akzeptable Werbung im Internet? Nach Meinung von Eyeo sind das Anzeigen, die den User nicht stören. Dazu zählt für den Betreiber des Werbeblockers Adblock Plus vor allem statische Werbung, die idealerweise nur aus Text besteht und keine Bilder oder animierten Elemente hat. Für Online-Werbung, die die Kriterien der "Acceptable Ads Initiative" von Eyeo nicht erfüllt, empfiehlt das Unternehmen Nutzern seinen Blocker.
Adblock Plus: Ein wesentlicher Kritikpunkt am Geschäftsmodell des Werbeblocker ist das Whitelisting, das Anzeigen bestimmter Firmen verschont und trotz Installation der Software weiter ausliefert.
Adblock Plus: Ein wesentlicher Kritikpunkt am Geschäftsmodell des Werbeblocker ist das Whitelisting, das Anzeigen bestimmter Firmen verschont und trotz Installation der Software weiter ausliefert.
Adblock Plus verhindert beispielsweise die Auslieferung von Bewegtbildwerbung wie Pre Rolls. Für Nutzer praktisch - für Website-Betreiber, Vermarkter und die gesamte Web-Werbebranche ein zunehmendes Problem. Daher reichten ProSiebenSat.1 und IP Deutschland bereits im Juli dieses Jahres Klage gegen Eyeo und den Einsatz der Software ein. Am 17. Dezember 2014 fand nun die erste mündliche und öffentliche Anhörung der beiden Vermarkter vor dem Münchner Landgericht statt.
Beide Vermarkter gehen getrennt gegen Eyeo und den Geschäftsführer Till Faida vor, die Argumentationen ähneln sich aber. Denn für alle Vermarkter ist gerade Bewegtbild das Display-Segment mit dem größten Potenzial. Fallen Anzeigeneinnahmen aus diesem Bereich weg, werden die Bewegtbildangebote der Konzerne langfristig für Unternehmen unattraktiv und ein ganzes Geschäftsmodell droht eliminiert zu werden.
ProSiebenSat.1 und IP stößt aber nicht nur die Blacklist, auf der die geblockten Seiten verzeichnet sind, sauer auf.  Ein wesentlich größerer Kritikpunkt ist das Geschäftsmodell von Eyeo in Bezug auf das Whitelisting. Anzeigen von Firmen, die auf dieser Liste stehen, werden vom Werbeblocker verschont und trotz Installation der Software weiter auf den Webseiten der User ausgeliefert. Für kleinere Webseiten und Blogs ist das kostenfrei, größere Unternehmen wie Google etwa müssen dafür zahlen.
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