Gastbeitrag zur Konferenz

re:publica 2015 - "Finding Europe"

von - 07.05.2015
Republica
Foto: re:publica/Screenshot
Totalüberwachung und digitale Selbstverteidigung - aber auch Ausblicke auf das Internet der Dinge und die Nutzung von Wearables: Das waren die Themen auf der Digitalkonferenz re:publica in Berlin.
Von Andreas Schauer, Geschäftsführer der Internetagentur Code64.
Das Internet trifft sich: Die re:publica ist in meinem Kalender eine Pflichtveranstaltung, weil hier alle Themen der digitalen Gesellschaft diskutiert werden, die unsere Arbeit beeinflussen: das sind natürlich neue Ideen und Innovationen, aber auch Politik, Kultur und Bildung. Seit drei Jahren bin ich dabei und von Jahr zu Jahr wird es größer: drei Tage, 6.000 Teilnehmer, mehr als 800 Sprecher auf 17 Bühnen - im 9. Jahr zählt die Internetkonferenz bereits zu den größten in Europa. 
Das diesjährige Motto deutet mit "Finding Europe" auch den erweiterten Kontext an, um den es den Initiatoren Tanja und Johnny Häussler, Markus Beckedahl und Andreas Gebhard geht: eine Standortbestimmung der ehemaligen Netzgemeinde über die Grenzen Deutschlands hinaus. Das Urteil "im Jahr Zwei nach Snowden" fällt ernüchternd aus: die Themen Totalüberwachung, Vorratsdatenspeicherung und Netzneutralität sind aktueller denn je. Oder, um mit Beckedahl zu sprechen: "Und täglich grüßt das Murmeltier".
Gleich zu Beginn also scharfe Töne und das ist gut so. Wer wird in den nächsten drei Tagen die Netzgemeinde durchrütteln? Sascha Lobo jedenfalls nicht. Der verzichtet in diesem Jahr auf seine Rede zur Nation. Günther Oettinger, unser EU-Kommissar für digitale Wirtschaft, wird im Laufe der Veranstaltung noch oft erwähnt, allerdings nicht als Helfer sondern hilflos. Und einstige Hoffnungsträger wie Ex-Pirat Christoph Lauer verdingen sich inzwischen lieber bei Springer.
Verwandte Themen