Netzausbau

Fortschritte bei Breitband-Internet - aber nicht überall

von - 09.12.2020
Breitband-Internet
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Beim Ausbau von schnellen Internet-Verbindungen in Deutschland gibt es Fortschritte - regional aber immer noch große Unterschiede. Diese bestehen vor allem zwischen Städten und ländlichen Gegenden.
Insgesamt hatten dem Breitbandbericht der Bundesregierung zufolge Mitte des Jahres 55,9 Prozent der Haushalte in Deutschland die Möglichkeit, ein sehr schnelles Festnetz-Internet mit einer Geschwindigkeit von über einem Gigabit pro Sekunde zu buchen. In Hamburg lag der Anteil bei 95,8 Prozent, in Bremen bei 95,5 Prozent und in Berlin bei 92,1 Prozent - in Brandenburg dagegen bei nur 22,1 Prozent, in Sachsen-Anhalt bei 12,0 Prozent. 74,6 Prozent der Haushalte in Städten hatten ein Gigabit-Netz - aber nur 16,7 Prozent in ländlichen Gegenden.
Getrübt wird das Bild dadurch, dass längst nicht alle Verbraucher auch den schnellstmöglichen Zugang auch tatsächlich buchen. Hier spielen vor allem die Preise eine Rolle.

Vertraglich versicherte Übertragungsrate nicht immer verfügbar

Aber selbst in den vergleichsweise gut versorgten Städten beklagen sich die Anwender darüber, dass die hohen Übertragungsraten, die vertraglich gesichert werden, nicht immer zur Verfügung stehen. Am Abend, wenn die Nutzung von Netflix und anderen Streamingdiensten sprunghaft zunimmt, rauschen die Übertragungsraten in den Keller. Das hat vor allem mit den technischen Eigenschaften der Leitungen zu tun.
Ein Koaxial-Kabelanschluss von Vodafone und anderen Anbietern kommt zwar über die Marke von einem Gigabit pro Sekunde, ist aber als "geteiltes Medium" anfällig für Leistungseinbrüche in Spitzennutzungszeiten. Die VDSL-Technik, die von der Telekom auf den herkömmlichen Kupferdrähten der Telefonleitungen verwendet wird, ist da nicht so sensibel, erreicht dafür aber selbst unter Idealbedingungen nur ein Viertel der maximalen Kabel-Geschwindigkeit.
Höhere Geschwindigkeiten ohne auffällige Schwankungen bietet im Festnetz nur eine Glasfaserleitung - und zwar eine, die direkt bis ins Haus reicht - und nicht nur zur Verteilerstation am Straßenrand. Kritiker fordern insbesondere von der Telekom seit langer Zeit einen großflächigen Einstieg in das Glasfaser-Zeitalter, anstatt das letzte Bit aus den Kupferdrähten zu quetschen.
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