Kryptowährung

Bitcoin wieder im Hoch - aber wie lange?

von - 03.01.2017
Foto: Julia Tsokur / Shutterstock.com
Bitcoins steigen wieder. Als Gründe werden ein schwacher Yuan und eine Bargeldreform in Indien ausgemacht. Doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich am Bitcoin-Handel nur die mutigsten Zocker versuchen sollten.
Der Bitcoin-Kurs kletterte gestern bis auf 1029 Dollar. Damit ist die virtuelle Währung erstmals seit drei Jahren wieder mehr Wert als 1000 Dollar und nur noch 150 Dollar von ihrem bisherigen Rekordwert entfernt. Fachleute machen für die gestiegenen Bitcoin-Kurse vor allem eine stärkere Nachfrage aus China verantwortlich. Investoren versuchen dort, mit Bitcoin-Käufen ihr Vermögen vor dem Wertverlust der Landeswährung Yuan zu schützen. Dieser verlor 2016 rund sieben Prozent, so viel wie seit über zwanzig Jahren nicht mehr.
Tatsächlich wird der aktuelle Bitcoin-Preis überwiegend in China gemacht. 90 Prozent des Handels in der digitalen Währung kommt dort zustande. Und so lässt sich ein Zusammenhang zum Yuan erkennen, berichtet "die Welt". Je niedriger die chinesische Währung notiert, desto höher steht der Bitcoin.
Als weiterer möglicher Grund für den neuen Boom wird die Einführung einer neuen Bargeldreform in Indien ausgemacht. Indiens Regierung zog im vergangenen November Knall auf Fall sämtliche 500- und 1000-Rupien-Scheine aus dem Verkehr - die bis dato gängigste Währung des Landes-  und gaben den Einwohnern lediglich bis Ende des Jahres Zeit, die Banknoten umzutauschen. Eigentlich als Mittel zur Korruptionsbekämpfung gedacht, brachte die Reform Bürger und Ladenbesitzer in Not, da plötzlich viel weniger Geld im Umlauf war. Deshalb akzeptieren seit kurzem viele Kleinunternehmer Bitcoins als Währung, um die neuntgrößte Volkswirtschaft wieder anzukurbeln.

Bitcoin-Spekulationen bleiben ein kritisches Geschäft

Auch wenn die Gründe plausibel klingen, sollte der Bitcoin-Boom kritisch betrachtet werden. Seit einem Jahr hat sich der Wert eines Bitcoins weit mehr als verdoppelt, allein in den vergangenen drei Monaten ging es um 85 Prozent nach oben. Das erinnert stark an die Anfangsphase, in denen Bitcoins als echte Alternative zu traditionellen Währungen angesehen wurden und den Besitzern innerhalb kürzester Zeit gewaltige Gewinne verschafften. Als aber die damals größte Bitcoin-Börse der Welt aus schwer durchschaubaren Gründen Ïnsolvenz anmelden musste, litt die Reputation der Währung derart stark, dass der Kurs so schnell zusammensackte, wie er aufstieg.
Da nach wie vor niemand genau weiß, wie die Preise zustande kommen, muss die virtuelle Währung weiterhin als hoch volatil eingeschätzt werden. Zudem könnte jederzeit eine Regierung kommen und Bitcoins verbieten, bislang gibt es dafür aber noch keine Anzeichen.
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