Augmented-Reality-Software startet durch

Frischer Wind für den Katalog

von - 07.05.2015
Auch durch das alte Verkaufsmedium Katalog weht mit AR ein frischer Wind, das hat Ikea mit ­seiner AR-App, die mittlerweile 8,5 Millionen Mal heruntergeladen wurde, eindrucksvoll bewiesen. Inzwischen eifert Zalando dem Vorbild des Möbel-Primus nach und bestückt seinen halbjährlichen Katalog mit Augmented Reality Elementen. Auch die Verlags- und Medienbranche hat angefangen, mit der Technologie zu experimentieren und Bücher oder journalistische Inhalte mit AR aufzuwerten.
"Irgendwann akkumulieren alle AR-Versuche und wandeln sich, wahrscheinlich eher unbewusst, zur Normalität", so die Prognose von Gudrun Klinker. "Analog zur Entwicklung der Smartphones wird das eher ein schleichender Prozess als ein großer Knall sein." Auch wenn es bereits beeindruckende Beispiele für funktionierende und sinnvolle AR-Anwendungen gibt, steht fest: Wir stehen immer noch am Anfang der Entwicklung.
Technisch bleibt noch viel zu tun - so fehlt beispiels­weise ein technischer Standard für Bilderkennung, ein Framework, auf dem alle Augmented Reality Anwendungen aufbauen können. Daran ­arbeiten deutsche Forscher, gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium, zurzeit im Rahmen des übergreifenden Projekts ARvida.

Augmented Reality: Es bleibt noch viel zu tun

Bei der Anwendung von Datenbrillen gibt es weiterhin Pro­bleme durch die Kopf- und Augenbewegungen der Nutzer. An der TU München wird derzeit an Eye-Tracking-Kameras ­gearbeitet, die die Augenbewegungen an die Datenbrille übermitteln und die eingespielten Informationen daran anpassen.
Auch die Performanz lässt zu wünschen übrig: AR-Anwendungen sind noch immer zu energiehungrig. Und die Usability von Augmented Reality ist ebenfalls noch nicht so intuitiv, wie sie sein müsste. Auf der ­anderen Seite bleiben psychologische Fragen offen: Wie viel Realitätserweiterung verträgt welcher Nutzer in welchen Situationen? Was ist sinnvoll, was verursacht Kopfweh? Welche Inhalte eignen sich?
"Heute ist nicht mehr die Frage, was wir tun können - technologisch ist viel machbar", meint Wolfgang Höhl von der LMU. "Es ist mehr die Frage, was wir tatsächlich tun wollen und welche Produkte wir brauchen. Und diese Diskussion ist noch nicht wirklich eröffnet worden."
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