Augmented-Reality-Software startet durch

Augmented Reality: Technologie mit großen Business-Möglichkeiten

von - 07.05.2015
Das Potenzial, das Analysten der erweiterten Realität als Wirtschaftsfaktor ­zutrauen, ist beachtlich: 2020 werde der Markt für Augmented Reality Anwendungen einen Umsatz von 120 Milliarden US-Dollar generieren, schätzte Anfang April das Beratungs­unternehmen Digi-Capital.
Anwendungen rund um das Hype-Thema virtuelle Realität (VR), auf die Facebook mit der Übernahme der VR-Brille Oculus Rift für 2,3 Milliarden US-Dollar im letzten Jahr oder Samsung mit der Entwicklung der Samsung Gear VR setzen, werden dagegen als Nischenmarkt eingestuft: Bis 2020 soll das Geschäft mit der virtuellen Realität, in die sich Nutzer mit dem Aufsetzen einer entsprechenden Brille ohne Anknüpfungspunkt an die ­reale Umgebung begeben, "nur" etwa 30 Milliarden US-Dollar umsetzen. Diese steilen Thesen unterstützt eine Prognose von Statista: 2013 gab es weltweit rund 60 Millionen Nutzer von AR-Anwendungen - diese Zahl soll bis 2018 auf 200 Millionen anwachsen.
So überschwängliche Prognosen sind erstaunlich, wenn man an den Sturm der Entrüstung vor zwei Jahren denkt, als ­bekannt wurde, dass Google-Glass-­Anwender Videos von ihrer Umgebung drehen können, ohne dass ihr Gegenüber etwas davon mitbekommt. Doch seit den "Glasshole!"-Rufen ist viel passiert. "Wir haben uns mittlerweile an die Digitalisierung unserer Realität gewöhnt", meint Gudrun Klinker, Professorin für Informatik an der Technischen Universität München (TUM).
"Denken Sie nur mal an Fußballübertragungen im Fernsehen: keine Berichterstattung ohne Abseits- und Torlinien oder andere digitale Visualisierungen. Geocaching ist eine weitere Verbindung zwischen analoger und digitaler Welt, die sich mittlerweile etabliert hat. Solche Erfahrungen bereiten den Boden für eine bessere Akzeptanz von AR-Anwendungen."
Dazu kommt, dass vieles von dem, was Augmented Reality in der Vergangenheit bremste, mittlerweile technisch behoben ist. AR-Anwendungen sind heute nicht mehr langsam, ruckelig und unzuverlässig. Markerloses Tracking erlaubt eine Erfassung der dreidimensionalen Welt auf Basis von zweidimensionalen Fotos und erleichtert damit die Produktion von AR-Anwendungen. Neue Techniken im Umgang mit Licht vermindern den Verzerrungseffekt, den man bisher beispielsweise von Handy­kameras während der Bewegung kannte.
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