(R)Evolution des Internets
Augmented-Reality-Software startet durch
von
Ingrid
Lommer - 07.05.2015
Foto: Microsoft
Augmented Reality steht an der Schwelle zur Massentauglichkeit: Innerhalb der nächsten zwei Jahre könnte die nächste große (R)Evolution des Internets beginnen.
Selten trafen virtuelle und reale Welt vehementer aufeinander als Ende März in Hannover: An einem sonnigen Samstag zogen über 3.000 "Ingress"-Spieler durch die Stadt, den Blick fest auf ihr Smartphone geheftet, unermüdlich auf der Suche nach virtuellen Portalen, die gehackt, Bonus-Items, die gefunden, und Aktionspunkten, die gesammelt werden konnten - natürlich möglichst vor einem Agenten der verfeindeten Allianz.
Wer nicht zu den mittlerweile sieben Millionen Menschen weltweit gehört, die das Augmented Reality Spiel der Google-Tochter Niantic spielen, dürfte dem Treiben rund um die sogenannte "Shonin-Anomalie" in Hannover verständnislos gegenüber gestanden haben.
Dennoch hat das Spiel-Event eines gezeigt: Augmented Reality (AR) ist auf dem Weg in die Normalität. Noch sind AR-Anwendungen wie "Ingress", bei denen die reale Welt (zum Beispiel die Innenstadt von Hannover) mit digitalen Inhalten (etwa geheimnisvollen Energieportalen) angereichert wird, vornehmlich ein Thema für Early Adopter und Technik-Nerds.
Viele Forscher sind aber überzeugt, dass die Technologie an dem Punkt angelangt ist, an dem das Internet vor 30 Jahren und das Smartphone vor zehn Jahren standen: an der Schwelle zur Massentauglichkeit. Die großen IT-Unternehmen drängen mit Macht auf eine praktische Umsetzung auch für den Konsumentenbereich. Microsoft hat mit großem Marketinggetöse für 2016 die "Hololens" angekündigt, ein tragbares Augmented Reality Gerät in der Form einer Skibrille. Die Holo-Brille soll eng mit Windows 10 verknüpft sein und über die damit angebundene große Nutzerschaft eine Standardplattform für AR-Entwickler schaffen.