Das ist 2018 in der Digitalwirtschaft passiert

Faltbare Smartphones, Hackerangriffe, 5G-Regeln und mehr

von - 28.12.2018
12.09. Das Europaparlament nimmt im zweiten Anlauf einen Entwurf für eine Neuregelung des EU-Urheberrechts an - und treibt Internet-Firmen auf die Barrikaden. Sie stören sich vor allem daran, dass Plattformen für Urheberrechtsverletzungen der Nutzer haften sollen und Upload-Filter möglich sind.
01.10. Der Fahrdienst-Vermittler Uber kehrt nach Düsseldorf zurück. Das Start-up hatte nach Gerichtsurteilen weitgehend das Feld geräumt und war jahrelang nur in Berlin und München aktiv. Am 5. Dezember fährt Uber auch wieder in Frankfurt und ist damit in vier Städten in Deutschland verfügbar.
04.10. Der Westen wirft Russland offiziell vor, hinter vielen großen Hackerangriffen der vergangenen Jahre zu stecken. Die USA klagen sieben Agenten des Militärgeheimdiensts GRU unter anderem wegen der Cyberattacke auf die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA an. In den Niederlanden wurden GRU-Agenten beim Versuch erwischt, sich ins Netz der Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW) zu hacken.
08.10. Google räumt ein, dass sein Online-Netzwerk Google Plus jahrelang ein Datenleck hatte: App-Entwickler konnten seit 2015 ohne Erlaubnis auf einige private Nutzerdaten zugreifen. Google entdeckte und schloss die Lücke im März - verschwieg das aber zunächst. Nun soll der gescheiterte Facebook-Rivale für Verbraucher dichtmachen. Der Termin dafür wird auf April 2019 vorgezogen, nachdem Google im Dezember eine weitere Lücke einräumen muss.
17.10. Google ändert nach der EU-Rekordstrafe von 4,34 Milliarden Euro das Geschäftsmodell beim dominierenden Smartphone-System Android und will Gerätehersteller erstmals für die Apps des Internet-Konzerns in Europa bezahlen lassen. Bisher konnten sie Anwendungen wie Googles Karten kostenlos vorinstallieren - waren dafür aber an Bedingungen gebunden, die aus Sicht der EU-Kommission den Wettbewerb verzerrten.
28.10. Das Computer-Urgestein IBM greift nach dem Linux-Spezialisten Red Hat. Der insgesamt 34 Milliarden Dollar Deal zeigt, wie wichtig Quelloffene Software inzwischen geworden ist. Programme von Red Hat kommen unter anderem beim Betrieb von Cloud-Anwendungen zum Einsatz.

Proteste bei Google

01.11. Tausende Google-Mitarbeiter legen aus Protest gegen Missstände wie Sexismus, Rassismus und Machtmissbrauch durch Führungskräfte zeitweise die Arbeit nieder. Der Konzern kündigt einige Wochen danach neue Regeln mit besserem Schutz für die Beschäftigten an.
07.11. Samsung zeigt seine Vision für das Smartphone von Morgen: Das Gerät lässt sich wie ein Buch aufklappen und hat im Inneren ein zweites faltbares Display in der Größe eines kleinen Tablets. Auf diesem 7,3 Zoll (18,5 cm) großen Bildschirm können bis zu drei Apps gleichzeitig laufen. Viele technische Details bleiben indes unklar.
26.11. In Deutschland werden die Weichen für den Ausbau des superschnellen 5G-Datenfunks gestellt. Die Bundesnetzagentur legt Vergaberegeln für die Versteigerung von 5G-Frequenzen im Frühjahr 2019 fest. Bis Ende 2022 sollen mindestens 98 Prozent der Haushalte in Deutschland Zugang zum schnellen Mobilfunk haben.
30.11. Der Hotelkonzern Marriott gibt bekannt, dass Daten von bis zu einer halben Milliarde Gästen der Tochtermarke Starwood (u.a. Westin und Sheraton) von Hackern erbeutet wurden. Im Fall von 327 Millionen Hotelgästen gehe es um Informationen wie Namen, E-Mail-Adressen, Anschriften, Passnummern, Geburtsdatum sowie den Aufenthaltszeitraum.
11.12. Vier Jahre nach dem Start in den USA ist der iPhone-Bezahldienst Apple Pay auch in Deutschland verfügbar. Die Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken nehmen nicht teil und setzen weiter auf eine eigene Lösung.
19.12. Facebook droht wegen des Datenskandals um Cambridge Analytica erstmals rechtlicher Ärger in den USA. Der US-Regierungsbezirk Washington DC reicht Klage ein. Generalstaatsanwalt Karl A. Racine beschuldigt Facebook massiver Schlamperei beim Schutz der Daten und der Privatsphäre der Nutzer.
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