Industrie 4.0

Bosch und SAP wollen beim IoT zusammenarbeiten

von Max Bold - 21.09.2016
Foto: Bosch
Bosch und SAP haben eine strategische Partnerschaft für das Internet der Dinge (IoT) und Industrie 4.0 vereinbart.
Beide Unternehmen wollen die Zusammenarbeit bei Cloud-Technologien und Softwarelösungen ausbauen. Das gemeinsame Vorgehen soll unter anderem Fertigungs- und Logistikprozesse beschleunigen und die Sicherheit sowie Qualität von Produkten und Services für Kunden erhöhen. »Um die großen Potenziale der vernetzten Industrie noch besser auszuschöpfen, müssen internationale Unternehmen stärker als bisher und mit offenen Standards kooperieren«, sagte Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner zur Unterzeichnung einer entsprechenden Vereinbarung. »Neue Lösungen mit hohem Kundennutzen entstehen nur, wenn Unternehmen sich auf ihre Stärken und Kernkompetenzen konzentrieren und gleichzeitig ihre jeweiligen Kräfte bündeln«, ergänzte Bernd Leukert, Mitglied des Vorstands der SAP, verantwortlich für Produkte und Innovation.
Künftig ist daher geplant, dass Kunden zum einen die SAP HANA Plattform in der Bosch IoT Cloud verwenden können. Ziel ist es, große Datenmengen für IoT-Anwendungen in Echtzeit zu verarbeiten. Darüber hinaus bringen Bosch und SAP in Zukunft ihre Software- und Cloud-Expertise enger zusammen. So sollen Bosch IoT Microservices auf der SAP HANA Cloud Plattform zur Verfügung gestellt werden, um unterschiedliche Geräte und Komponenten verknüpfen zu können. Dazu zählt, Fahrzeuge, Produktionsmaschinen oder Werkzeuge sicherer und effizienter an unterschiedliche und vorzugsweise offene Plattformen anbinden zu können. Ziel ist es immer, Kunden neue und intelligente Services anzubieten. So melden zum Beispiel vernetzte Akkuschrauber in einem Hangar ihre Position zentimetergenau ans Produktionssystem, das daraufhin das für die jeweilige Aufgabe passende Drehmoment für den Schrauber wählt. Das Ergebnis: mehr Effizienz in der Produktion. Schnelle Datenbanken wie SAP HANA sind Voraussetzung, um große Datenmengen in der vernetzten Produktion zu speichern, zu verarbeiten, zu analysieren und darzustellen. Alle Systeme sowohl von Bosch als auch von SAP stehen vor allem auch für Sicherheit und Datenschutz. Beide Unternehmen schützen die Kundendaten mit modernen technischen Mitteln. Kunden können beispielsweise selbst entscheiden, wann sie personenbezogene Daten zur Verfügung stellen und wann sie gelöscht werden sollen.
Bosch und SAP sind führende europäische Mitglieder des Industrial Internet Consortium (IIC). Dieser internationale Verbund von Unternehmen und Universitäten will den Einsatz des Internet der Dinge unter anderem in der industriellen Produktion vorantreiben. Vom 19. bis 24. September tagt das IIC zum ersten Mal auf deutschem Boden.
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