Atos, IQM

Quantencomputing: Schon 2023 in HPC-Rechenzentren?

von - 24.11.2021
Foto: Atos.net
Atos und IQM haben die Ergebnisse der ersten globalen IDC-Studie über den aktuellen Stand und die Zukunft des Quantencomputings im High Performance Computing (HPC)-Bereich bekanntgegeben.
Die von IQM und Atos in Auftrag gegebene Studie [1] besagt, dass 76 Prozent der HPC-Rechenzentren weltweit planen, bis 2023 Quantencomputing einzusetzen; 71 Prozent wollen bis 2026 auf On-premise-Quantencomputer umsteigen. Eine weitere Erkenntnis aus der Studie: Für Nutzer wird es immer schwieriger, die optimale Leistung aus Hochleistungsrechnern herauszuholen und gleichzeitig Sicherheit und Ausfallsicherheit zu gewährleisten.
Quantencomputing ist die wichtigste Technologie in Europa und gehört zu den drei wichtigsten Technologien der 500 größten HPC-Rechenzentren weltweit. 76 Prozent der HPC-Zentren nutzen bereits Quantencomputer oder planen, sie in den nächsten zwei Jahren einzusetzen. Die erwarteten Vorteile der Einführung von Quantencomputern für HPC-Rechenzentren: Neue Probleme wie die Lieferkettenlogistik oder Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel angehen (45 Prozent) und bestehende Probleme schneller lösen (38 Prozent) – bei gleichzeitiger Reduzierung der Rechenkosten (42 Prozent).
Aus den Studienergebnissen geht hervor, dass Hybrid- und Cloud-Implementierungen in der EMEA-Region besonders wichtig sind. 50 Prozent gaben hier an, dass eine hybride HPC-Architektur oberste Priorität hat (Nordamerika 46 Prozent; APAC 38 Prozent). Es mangelt jedoch an Wissen darüber, wie Quantencomputing neben einer klassischen HPC-Infrastruktur funktionieren kann. Daher wird mit der Zunahme von Quantencomputing die Auslagerung von Betrieb und Wartung an Partner fortbestehen.
Die Entwicklung und Erprobung von realen Anwendungsfällen ist entscheidend für den künftigen Erfolg der Quantencomputer. Die vier wichtigsten Anwendungsfälle für das Quantencomputing sind derzeit mit der Analyse riesiger Datenmengen und der Lösung branchenspezifischer Anwendungsfälle verbunden. Die von den befragten HPC-Zentren genannten wichtigsten Anwendungsfälle sind:
  • Durchsuchen von Datenbanken (59 Prozent).
  • Analyse von Investitionsrisiken (45 Prozent).
  • Molekulare Modellierung (41 Prozent).
  • Vermögensverwaltung (32 Prozent).
Dr. Stefano Perini, IDC European Quantum Computing Practice Co-Lead Spokesperson von IDC: "Quantum Computing hat das Zeug dazu, die Art und Weise zu verändern, wie wissenschaftliche und geschäftliche Herausforderungen angegangen werden. Dennoch gibt es nur wenige Informationen über die aktuellen und zukünftigen Trends bei der Nutzung dieser Spitzentechnologie durch Unternehmen auf der ganzen Welt. Die Studie gibt Aufschluss darüber, wie HPC-Zentren mit Quantencomputing experimentieren und wie sie dies in Zukunft tun wollen."
[1] Die Studie "The State of Quantum Computing in High Performance Computing (HPC)" zeigt die strategische Bedeutung des Quantencomputings. Für die Studie wurden im August 2021 110 der wichtigsten HPC-Zentren weltweit befragt. 27 Prozent davon kommen aus EMEA, 32 Prozent aus Nordamerika, 41 Prozent aus APAC. Die komplette Studie finden Sie hier.
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