Zukunft ungewiss

Osram-Übernahme von AMS ist gescheitert

von - 07.10.2019
Osram
Foto: SpandowStockPhoto / shutterstock.com
Dem Sensorhersteller AMS ist es nicht gelungen, Osram zu übernehmen. Zu wenige Anteilseigner sind auf das Gebot der Österreicher eingegangen. Die Aktie des Beleuchtungsherstellers fiel daraufhin um vier Prozent.
Auch nach dem Scheitern der Übernahme von Osram durch den österreichischen Sensorspezialist AMS dürfte das Ringen um den angeschlagenen Lichtkonzern weitergehen. Die Österreicher konnten zwar nicht ausreichend viele Anleger von ihrem Angebot überzeugen und waren an der Mindestannahmeschwelle von 62,5 Prozent gescheitert, doch stiegen sie im Zuge des Übernahmekampfes mit Finanzinvestoren mit einer direkten Beteiligung von 19,99 Prozent zum größten Aktionär auf.
Osram behält so zunächst seine Eigenständigkeit, sieht sich jedoch mit einem Ankeraktionär konfrontiert, der dem Management um den Chef Olaf Berlien noch unbequem werden könnte. Das Unternehmen aus Premstätten in der Steiermark will zudem einen Kauf des MDax-Konzerns weiter verfolgen.

Osram-Aktie Aktie um vier Pozent gefallen

An den Kapitalmärkten sorgten das Scheitern des Angebots und die Unsicherheit um die weitere Entwicklung für Kursverluste bei beiden Aktien. Das Osram-Papier fiel am Montag um knapp vier Prozent auf 39,21 Euro. Zum Vergleich: AMS hatte 41 Euro je Anteilsschein geboten. Die an der Züricher Börse gelisteten AMS-Papiere rutschten zuletzt um deutliche 5,1 Prozent ab.
AMS hat nun mehrere Optionen. Zwar dürfen die Österreicher nach den Regeln des Wertpapierübernahmegesetzes nun für ein Jahr kein weiteres freiwilliges Umtauschangebot vorlegen. Allerdings kann das Unternehmen vorbehaltlich regulatorischer Freigaben weitere Aktien zukaufen. Das Erreichen der 30-Prozent-Schwelle würde ein Pflichtangebot an alle Aktionäre auslösen, bereits bei 25,1 Prozent würden die Österreicher eine Sperrminorität erreichen, mit der sie wichtige Entscheidungen des Unternehmens auf der Hauptversammlung blockieren könnten.
AMS hält eine Kombination der beiden Unternehmen nach wie vor für überzeugend und kündigte an, weiterhin strategische Optionen verfolgen zu wollen. Vorerst werde AMS seinen derzeitigen Anteil nicht erhöhen, bis das Unternehmen alle nötigen regulatorischen Freigaben erhalten hat, hieß es von den Österreichern.
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