Altera-Übernahme

Intel bereitet sich auf die Zukunft vor

von - 02.06.2015
Leuchtender Prozessor
Foto: Shutterstock/Egorov_Artem
Der Chip-Hersteller Intel vollzieht mit dem Kauf von Altera die größte Akquisition seiner Firmengeschichte. Der Deal soll Intels Position bei Prozessoren für Großrechner stärken.
Fusion im Hardware-Geschäft: Für fast 17 Milliarden US-Dollar will Intel den Halbleiter-Konkurrenten Altera übernehmen. Der amerikanische Hersteller mit Sitz in San Jose ist auf ASICs (Application-specific Integrated Circuit), ARM-Prozessoren und PLDs (Programmable Logical Devices) spezialisiert. Diese werden vor allem in Großrechnern, mobilen Endgeräten und in Devices für das Internet der Dinge verwendet. Damit versucht Intel, Fehler der Vergangenheit zu vermeiden, als das Unternehmen etwa den Smartphone-Boom verschlafen hat.
Intel und Altera
Partnerschaft: Bereits seit einiger Zeit arbeiten Intel und Altera bei der Herstellung von Chips zusammen.
(Quelle: Altera )
Bislang erzielt Intel mehr als die Hälfte des Umsatzes mit PC-Chips für Desktop-Rechner und Notebooks. Dieser Markt stagniert beziehungsweise schrumpft jedoch seit einiger Zeit. So rechnet etwa IDC damit, dass die PC-Verkäufe in diesem Jahr um 6,2 Prozent fallen werden. Einer der Gründe dafür ist, dass Microsoft vielen Kunden ein kostenloses Upgrade auf Windows 10 anbieten wird. Diese benötigen also keinen neuen PC, wenn sie auf das neue Betriebssystem umsteigen wollen.
Anders als die klassischen Intel-Chips, die eine Vielzahl unterschiedlichster Aufgaben erledigen können, sind die ASIC-Chips von Altera auf bestimmte Zwecke zugeschnitten. Nach der Produktion sind sie nicht mehr veränderbar. Dafür lassen sie sich deutlich günstiger herstellen. Chips von Altera werden unter anderem im Mobilfunk, in Autos, in der Industrie 4.0 und in Servern verwendet.

Gerade im Server-Bereich erhofft sich Intel durch die Akquisition von Altera einen Wachstumsschub. Server-Chips lassen sich zwar nicht in so hohen Stückzahlen wie Desktop-Prozessoren absetzen, dafür sind sie deutlich profitabler. Zudem ist laut Gartner der weltweite Server-Markt im ersten Quartal 2015 um 13 Prozent gewachsen.
Verwandte Themen