DDoS-Attacken auf Shops
Hacker-Gruppe Gladius erpresst Online-Apotheken
von
Andreas
Fischer - 11.02.2016

Foto: Shutterstock/science photo
Kriminelle Banden haben es derzeit auf die Online-Shops von Apotheken abgesehen. Nur wer zahlt, wird nicht mehr mit DDoS-Angriffen behelligt. Gefährdet sind aber auch andere KMUs.
Mehrere Online-Apotheken haben laut einem Bericht der Deutschen Apotheker Zeitung (DAZ) vor kurzem böse Überraschungen erlebt: Zuerst waren ihre Webseiten kurzzeitig für die Kunden nicht mehr erreichbar, dann erhielten sie Erpresserbriefe von der Hacker -Gruppierung Gladius. Nur gegen eine „Nicht-Angriffs-Gebühr“ in Höhe von 1.500 Euro, zahlbar innerhalb von 72 Stunden, würde man die DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service) einstellen. Fließe kein Geld, dann würde man die Angriffe sogar noch ausweiten.

Blanke Erpressung: In deutlichen Worten fordert die Gladius-Bande Geld von den betroffenen Online-Apotheken.
(Quelle: DAZ )
Erpresserbanden gegen KMUs
Mit dem gleichen Angriffsschema muss jedes Unternehmen rechnen, egal ob groß oder klein, dass eine Webpräsenz oder einen Online-Shop betreibt. Netzwerk- und Sicherheitsexperten raten betroffenen Firmen, nicht auf die Erpressungen einzugehen. Die Kriminellen könnten sonst davon ausgehen, dass dort vielleicht noch mehr zu holen sei. Stattdessen raten sie dazu, zur Polizei zu gehen und technische Maßnahmen zu ergreifen, um die eigene Webseite besser abzusichern.
Ob dies in jedem Fall gelingt, ist allerdings fraglich. So berichtete Arbor Networks vor kurzem von einem DDoS-Angriff, der mit einer Bandbreite von mehr als 500 GBit/s erfolgte. Laut Kaspersky Lab dauern manche Attacken außerdem zwei Wochen und länger. Einen derart lange andauernden Geschäftsausfall dürften nur wenige Unternehmen verkraften können.